
Herrn Bürgermeister
Harald Birkenkamp
Rathaus
Minoritenstraße 2-6
40878 Ratingen
15. Dezember 2011 / DC
Sanierung der B227 – Kölner Straße
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
bei der gestrigen Informationsveranstaltung der Bürgerschaft Breitscheid, die auf Einladung des Vorsitzenden Reinhard Krekler zum Thema „Sanierung der B 227 – Kölner Straße“ im Breitscheider „Roten Turm“ stattfand und an der neben den beiden Vertretern des Straßenbau NRW, Regional-Niederlassung Niederrhein, den Herren Schmitz und Angenendt auch von der Feuerwehr Ratingen Herr Jan Neumann teilnahmen, wurde im Rahmen einer konstruktiven Diskussion seitens der etwa 40 anwesenden Bürger die Notwendigkeit der Straßenbaumaßnahme hinterfragt und festgestellt, dass
- die Straße sich augenscheinlich in gutem Zustand befindet
- die Kreuzung „An der Pönt“ erst vor ca. 10-15 Jahre komplett erneuert wurde
- die Mitarbeiter von Straßen NRW bisher keine schlüssige Erklärung lieferten, warum diese Straße genau jetzt dringend einer Sanierung bedarf (insbesondere im Vergleich zu anderen Bundes- oder Landstraßen)
- bis zum jetzigen Zeitpunkt Straßen NRW keine Gutachten oder Ergebnisse der Testbohrungen Präsentierte
- ein Mitarbeiter von Straßen NRW in einem Einzelgespräch sogar von einer
„prophylaktischen Maßnahme“ sprach und zwischen den Zeilen andeutete, dass die Maßnahme nicht wirklich dringend notwendig sei.
Es wurde nicht nur die enorme Verkehrsbelastung auf der geplanten Umleitungstrecke thematisiert sondern ebenfalls festgestellt, dass über den gesamten Zeitraum der Baumaßnahmen
- täglich 18-20.000 Autos umgeleitet werden müssen
- es auch zu einem erhöhten Gefährdungspotential für den Schulweg entlang der Rehhecke kommen wird (Stichwort Radweg)
- die prognostizierten Einsatzzeiten der Rettungsdienste grenzwertig und in der Praxis schwer vorstellbar sind (Stichwort: abendlicher Berufsverkehr in
Einbahnstraßenrichtung)
- mit erheblichen Belastungen der Bürger von Ratingen-Nord durch diese und andere Baustellen (Sperrung Hösel in 2011, Sanierung B227 in 2012, Sanierung Kreisverkehr Krummenweg in 2013, Sanierung Abfahrt A52-Breitscheid in 2013) zu rechnen ist
- es zu erheblichen wirtschaftlichen Einbußen bei den ansässigen Unternehmen (u.a. Schley’s Blumenparadies, Trinkgut, Gewerbegebiet „Krummenweg“, Gewerbegebiet „An der Pönt“, Landhotel Krummenweg) kommen wird. Stichwort: Kaufkraftabfluß nach Mülheim, Düsseldorf und Essen und damit einhergehende sinkende Gewerbesteuereinnahmen. Es ist mit einem Kundeneinbruch mit bis zu 60% und einer langfristigen
Schädigung des Standortes Ratingen-Nord zu rechnen
Auch wurde die aktuell mit rund vier Monaten angegebene Dauer der Maßnahme in Frage gestellt, da
- Straßen NRW in den ersten Gesprächen die Dauer der achtmonatigen Sanierung mit der notwendigen Nischenbauweise, die der Feuerwehr ein Befahren der Straßen gegen den Verkehr ermöglichen sollte, erklärte. Da aber inzwischen die Feuerwehrbedarfsampel beschlossen wurde, soll sich die Baustellendauer erheblich verkürzen, ja sogar halbieren?
- die Sanierung der B7 in Mettmann im Jahre 2011 bei längerer Strecke nur 2 Monate gedauert hat
Da seitens Ihrer Verwaltung leider keine Vertreter entsandt wurden, konnten die im Anschluss an die Diskussion unterbreiteten Lösungsvorschläge nicht abschließend beantwortet werden. Lt. Aussage der beiden anwesenden Herren des Straßen NRW, sind die Ausschreibungen für Ende Januar 2012 vorgesehen. Deshalb bitten wir Sie um kurzfristige Prüfung, ob
- eine Verschiebung der Maßnahme bis zur Fertigstellung der A44 (voraussichtlich 2015) möglich ist, da im Anschluss daran das Verkehrsaufkommen an der Kölner Straße enorm sinken wird und somit eine Sanierung mit erheblich weniger Problemen Einhergehen würde
oder alternativ
- eine Teilung der Baumaßnahme auf 2 Jahre und eine jeweilige max. zweimonatige Bauzeit im Jahre 2012 und 2013, während der Sommer-Schulferien, möglich wäre
Durch die angedachte Splittung der Baumaßnahme würden die Probleme mit dem Verkehrsaufkommen und den Schulwegen in nicht ganz so erheblichem Ausmaße auftreten.
Besteht keine Möglichkeit diese Optionen zu realisieren, sollten alle Beteiligten mit allen Mitteln eine möglichst kurze Bauzeit anstreben. Auch sollte schon jetzt seitens des Ordnungsamtes über die Möglichkeit der Sperrung der Feldwege, die unweigerlich während der Baumaßnahmen als Ausweichstrecken genutzt werden, nachgedacht werden. Hilfreich könnte hier die Einbeziehung der „Bürgerschaft Breitscheid“ sein, da die Mitglieder über eine hervorragende Ortskenntnis verfügen.
Auf einer dann in der 2. KW 2012 einzuberufenden Sondersitzung des Bezirksausschusses Lintorf/Breitscheid könnten dann die Ergebnisse der Prüfung vorgestellt und zudem noch weiterführende Überlegungen bezüglich der Planungen zur Gestaltung der neuen Fuß- und Radwegführung durch die Bürgerschaft eingebracht werden.
Für Ihre Mühe herzlichen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Koch Detlev Czoske
Mitglied im BezA Lintorf/Breitscheid Mitglied im BezA Lintorf/Breitscheid