
Herrn Bürgermeister
Klaus Konrad Pesch
Eutelis-Platz 3
40878 Ratingen
27. Juni 2017
Antrag für den RAT am 11. Juli 2017 TOP:
Verwendung von brandstoffgefährdeten Fassadendämmstoffe an städtischen und weiteren Gebäuden in Ratingen
Sehr geehrter Herr Pesch,
bereits mit Datum vom 12. Juli 2012 baten wir die Verwaltung um Auskunft, ob brandstoffgefährdete´Fassadendämmstoffe auch in städtischen Ratinger Gebäuden verarbeitet wurden.
Hintergrund unserer Anfrage aus Juli 2012 war ein Interview des Frankfurter
Feuerwehrchefs Reinhard Ries, der berichtete, dass Styroporplatten, die zur
Wärmedämmung unter dem Putz von Fassaden befestigt wurden, bei einem
Brandausbruch wie Brandbeschleuniger wirken.
Das als Styropor bekannte aufgeschäumte Kunststoff Polystyrol wird als Wärmedämmung seit Jahren bei Sanierungs- und Neubaumaßnahmen verwendet.
Neben der Tatsache, dass diesesMaterial auch schnell brennen kann, soll es zudem durch Ausdünsten die Gesundheit gefährden. Unter Brandschützern gilt das Polystyrol als sehr riskant. Nach Aussage des Frankfurter Feuerwehrchefs ist für ihn unerklärlich, dass solches Dämm-Material weiter verwendet würde, schließlich sei seit dem Feuer am Flughafen Düsseldorf doch bekannt, dass durch Schweißarbeiten gerade diese Styroporplatten schnell in Brand gerieten. Nach einem Gutachten des
Freiburger Instituts für Umweltchemie soll es zudem beim Verarbeiten dieses
Materials zu Verätzungen kommen, sobald der Abrieb der Platten mit dem Körper
in Kontakt tritt. Des Weiteren soll 2-Chlorpropan gefunden worden sein, ein Gas, das früher als Narkosemittel verwandt wurde.
Die bedauerliche Katastrophe von London und die anschließende Evakuierung zahlreicher weiterer brandgefährdeter Gebäude in ganz England sowie die heute angeordnete Räumung eines Hochhauses in Wuppertal nehmen wir zum Anlass, zu beantragen, den im Betreff genannten TOP auf die Tagesordnung der Ratssitzung vom 11.07.2017 zu nehmen. Wir bitten dort nach den aktuellen Geschehnissen erneut um Beantwortung u.a. folgender Fragen:
- Wurden oder werden in städtischen oder weiteren Gebäuden in Ratingen brandstoffgefährdende Fassadendämmstoffe verwendet?
- Sollte dies der Fall sein, bitten wir um Mitteilung, wie künftig mit diesem Problem umgegangen wird und welche Maßnahmen getroffen werden können und sollten .
Mit freundlichen Grüßen
Alexander von der Groeben Angela Diehl
Fraktionsvorsitzender 1. stellvertr. Fraktionsvorsitzende