Die Ratinger GRÜNEN haben in einer Sitzung des Parteivorstandes und
der Fraktionsspitze entschieden, für die bevorstehende Stichwahl um das
Amt des Bürgermeisters am 28. September 2025 eine Wahlempfehlung für
Rainer Vogt (Bürger-Union) auszusprechen.
Nach intensiver inhaltlicher Prüfung der Wahlprogramme und
persönlichen Gesprächen mit Vertretern sowohl der CDU als auch der BU
kamen die GRÜNEN zu dem Ergebnis, dass das kommunalpolitische Programm
der Bürger-Union sowie deren Politik der letzten Jahren im Rat in
mehreren zentralen Punkten (insbesondere zu pragmatischen Lösungen in
der Stadtentwicklung, verlässlicher Haushaltsführung bei gleichzeitiger
Sicherung ökologisch relevanter Projekte und konkreten Maßnahmen für
nachhaltige Mobilität vor Ort) näher an den prioritären Positionen der
Ratinger Grünen liegt als die der CDU.
„Diese Empfehlung ist keine Liebeserklärung an alle Positionen der
Bürger-Union“, erklärt Spitzenkandidatin Ute Meier. „Wir haben sehr
genau abgewogen: Wo es um konkrete, kurzfristig umsetzbare Maßnahmen für
Klimaschutz vor Ort, Rad- und Fußverkehr sowie sozialen Wohnungsbau
geht, sehen wir mit Herrn Vogt eine höhere Übereinstimmung in
Prioritätensetzung und Realisierbarkeit. Deshalb sprechen wir heute eine
Wahlempfehlung aus – aus Verantwortung für unsere Stadt und unsere
inhaltlichen Ziele.“
Die GRÜNEN betonen, dass im Vorfeld auch ein Gespräch mit dem
Parteivorstand der CDU stattgefunden hat. Dabei haben sich jedoch nur
wenige politische Schnittmengen sowie ein wirklicher Wille der CDU zu
einer Zusammenarbeit gezeigt. „Darüber hinaus wäre es unseren
Wählerinnen und Wählern nicht zu erklären, wenn wir einerseits den
Wechsel im Bürgermeisteramt fordern, andererseits aber den
CDU-Kandidaten unterstützen würden. Ein solcher Schritt wäre nicht
glaubwürdig“, so OV-Sprecherin Julia Merkelbach.
Der Bürgermeisterkandidat der GRÜNEN Jörn-Eric Morgenroth betont:
„Ich habe Rainer Vogt als sehr integren und offenen Menschen im
Wahlkampf und in der Politik erlebt. Seine Partei und er vertreten
durchaus konservative Themen. Doch ich habe alles in allem eine
Offenheit erlebt und die Bereitschaft, Lösungen zu finden, die am besten
für die Stadt sind, jenseits von parteipolitischen Ideologien und
Netzwerken.“
Die Entscheidung wurde nach demokratischen Beratungen und Abwägungen
getroffen. Ziel sei, in der neuen Ratsperiode Handlungsfähigkeit für
ökologische und soziale Projekte zu sichern sowie eine konstruktive
Zusammenarbeit im Rat zu ermöglichen. In den vergangenen Wochen haben
sich die Ratinger GRÜNEN intensiv in den Wahlkampf eingebracht und
treten als zweitstärkste Kraft in den neuen Stadtrat ein; die Partei
sieht sich darum in einer besonderen Verantwortung, sachorientierte
Mehrheiten mitzugestalten.
„Wir bitten unsere Wählerinnen und Wähler, bei der Stichwahl am 28.
September 2025 die Entscheidung nicht ausschließlich
Parteizugehörigkeiten zu überlassen, sondern die Möglichkeit in den
Blick zu nehmen, in der Ratinger Politik wirklich einen Wechsel
vorzunehmen, der endlich eine Lösung der drängenden Probleme dieser
Stadt angeht. In einem „Weiter so, nur anders“ sehen wir diese Lösungen
nicht. Diese Wahlempfehlung ist ein Aufruf, pragmatische und inhaltlich
getragene Politik in Ratingen zu unterstützen,“ so Merkelbach weiter.