
Herrn
Klaus Konrad Pesch
Minoritenstr. 2 - 6
40878 Ratingen
15.04.2021
Antrag zur Vorlage 47/2021, Systemumstellung Altpapierentsorgung
Beratungsfolge: UKKNA, HAFA und Rat
Sehr geehrter Herr Pesch,
die Fraktion der Bürger-Union Ratingen beantragt zur o.g. Vorlage:Zu 1.4:
Die Altpapiersammlung mittels Depotcontainer wird zunächst ab April 2022 von zurzeit 72 Standorten auf etwa 15 Standorte reduziert. Dabei ist zwingend vorzusehen, dass alle Ortsteile mit mindestens einem Containerstandort versorgt bleiben, dies gilt insbesondere auch für die Ortsteile Ratingen-Süd, Ratingen Ost und Mitte, die ja de jure einen Ortsteil bilden. Mindestens jeweils 2 Standorte sind auch für die Ortsteile Lintorf, Hösel und Homberg (1 für Nord und 1 für Süd) vorzusehen.
Eine Umstellung auf Unterflursysteme ist, wo immer dies baulich am Standort möglich ist, zu prüfen und zu präferieren.
Zu 1.7:
Die Verwaltung wird beauftragt, eine Kostenaufstellung zur Implementierung eines sog. „Dormagener Modells“ zu entwerfen und dem Arbeitskreis „Sauberes Ratingen“ sowie den Folgeausschüssen zur Beratung vorzulegen.
Zu 1.8:
Um die Kosten für die Abfuhr der verbleibenden Containerstandorte zu optimieren, wird die Verwaltung gebeten, technische Möglichkeiten wie die Anwendung von Sensortechnik an den Containern zur Füllstandsmessung oder den Einbau von Pressen zur Verdichtung des Altpapiers/ Verpackungen (letzteres nur bei Unterflursystemen möglich!) zu prüfen.
Begründung:Die Fraktion der Bürger-Union Ratingen begrüßt prinzipiell die Bemühungen der Verwaltung, durch eine Umstellung der Leerungsintervalle eine rechnerische Verdopplung der Abfuhrmenge zu ermöglichen.
Dennoch sehen wir die geplante Reduzierung der Containerstandorte um etwa 90 % gegenüber dem status quo kritisch. Da bekanntermaßen die Kapazitäten beim Altglas erhalten bleiben müssen, kann kein Standort im Stadtgebiet aufgegeben werden.
Die beklagenswerte Vermüllung der Depotstandorte angesichts immer weiter steigender Mengen an sperrigem Verpackungsmüll, der sich nur sehr aufwendig in kleine blaue Tonnen verbringen lässt, wird sich, wie wir befürchten, nicht allein dadurch verhindern lassen, indem das Angebot an Entsorgungsmöglichkeiten radikal beschnitten wird.
Es gilt stattdessen, das Angebot für die Bürgerinnen und Bürger sinnvoll zu erweitern, ohne die Gesamtkosten aus den Augen zu verlieren. Bei dem im Antrag genannten „Dormagener Modell“ würde die Stadt an einem festen Termin im Monat allen Bürgern anbieten, ihre sperrigen Pappverpackungen vor Ort im Ortsteil kostenlos abgeben zu können. Hierfür fährt ein Entsorgungsfahrzeug die Ortsteile nacheinander im Stundenrhythmus ab. Diese Vorgehensweise ist viel zielführender als das bisherige Angebot, das lediglich vorsieht, sperrigen Verpackungsmüll am zentralen Materiallager in Tiefenbroich abgeben zu können.
Die Umstellung der verbleibenden Containerstandorte in Unterflursysteme hätte nicht nur den Vorteil, den sperrigen Pappabfall künftig pressen zu können und so eine entscheidende kostensenkende Reduzierung der Abfuhrintervalle zu ermöglichen, sondern gewährleistet zudem endlich eine barrierefreie Entsorgungsmöglichkeit. Die jetzigen Standorte in Ratingen sind zu 100 % nicht barrierefrei zu nutzen!
Im Übrigen wären Unterflursysteme gerade an städtebaulich sensiblen Standorten zu präferieren, da eine Verunstaltung durch das Beschmieren mit Graffitis zumindest wesentlich weniger auffällig wäre.
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Vogt Aaron Strunk Leon de Lasberg
Fraktionsvorsitzender Mitglied im UKKNA Sachk. Bürger