
An den
Bürgermeister der Stadt Ratingen
Herrn Klaus Pesch
Rathaus
im Haus
23. Mai 2019
Gemeinsamer Antrag der SPD und Bürger Union:
Umwandlung nicht mehr genutzter Büroflächen in Wohnraum
Beratungsfolge: Sozialausschuss, Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt, Haupt- und Finanzausschuss , Rat
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Pesch,
die Fraktionen der Bürger-Union Ratingen und der SPD beantragen:
Die Verwaltung wird beauftragt, ein Konzept zu entwickeln, wie seit Jahren leerstehende und nicht mehr vermarktbare Bürogebäude zu Wohnzwecken umgewandelt werden können und auf die entsprechen-den Immobilienbesitzer zuzugehen.
Ziel ist die Schaffung von bezahlbarem bzw. öffentlich gefördertem Wohnraum. Zudem sollte geprüft werden, inwieweit auch so Wohnraum für Auszubildende geschaffen werden kann.
Begründung:
Angesichts der nach wie vor auf dem Wohnungsmarkt bestehenden erheblichen Eng-pässe sind wir der Meinung, dass es erforderlich ist, auf verschiedenen Ebenen tätig zu werden und alle möglichen Handlungsoptionen zu nutzen. Eine dieser Handlungs-optionen liegt in der Umwandlung nicht mehr genutzter Büroflächen in Wohnraum.
In Ratingen stehen erhebliche Mengen von Büroräumen seit zum Teil mehreren Jah-ren leer. Im gesamten Ratinger Stadtgebiet sind momentan nachweislich über 100.000 qm ungenutzter Gewerbeflächen in der Vermarktung. Fakt ist, ein gewisser Leerstand von Büroraum ist notwendig und sinnvoll, jedoch nicht in einem derart erheblichen Umfang und auch nicht für zum Teil so lange Zeiten.
Es gibt in vielen Gemeinden zum Teil erfolgreiche Projekte wie Büroräume in unter-schiedliche Formen von Wohnraum umgewandelt werden können. So auch z.B. in
Düsseldorf (Thyssen Trade-Center Umwandlung in Wohnungen, siehe auch https://www.hoermann.de/portal/portal-42-wohnen/de/die-2-chance/).
Aus Sicht der antragstellenden Fraktionen stellt dieser Vorstoß ein weiteres Element dar, wie wir in Ratingen mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen können. Dabei ist selbstverständlich, dass nur solche Bürogebäude für eine Umnutzung in Wohnen in Frage kommen, die an integrierten Standorten stehen, baurechtlich zulässig oder zu-lässig zu machen sind und gesunde Wohnverhältnisse ermöglichen. Man könnte sich unter Umständen durchaus vorstellen, Leerstände an der Bahnstraße oder auch am Blyth-Valley Ring in Ratingen Mitte in diese umzuwandeln.
Je nach Bürogebäude ist auch eine Nutzung zur Beschaffung von Wohnraum für Aus-zubildende denkbar, wofür es zudem eine Förderung über die Agentur für Arbeit gibt (Förderung von Jugendwohnheimen nach §§ 80a und 80b SGB III). Eine solche Lö-sung wäre angesichts der Tatsache, dass viele ortsansässige Firmen große Schwierig-keiten bei der Gewinnung von Mitarbeitern haben mangels ausreichenden Woh-nungsangebots, mit Sicherheit auch im Interesse der lokalen Wirtschaft.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Wiglow Rainer Vogt
SPD Bürger Union