
Ein Aufruf evangelischer und katholischer Kirchen in Ratingen für ein deutliches Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit
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Liebe Bürger-Union´ler,
sehr geehrte Damen und Herren,
nachfolgend der Aufruf der evangelischen und katholischen Kirchen in Ratingen zu einer Demonstration gegen Fremdenfeindlichkeit. Diese findet nach der Abendmesse in Peter und Paul am Sonntag, den 18.01.2015, um 19 Uhr statt.
Wir würden uns freuen, wenn möglichst viele Mitglieder der Bürger-Union daran teilnehmen würden.
Herzliche Grüße
Angela Diehl Alexander von der Groeben
Vorsitzende Fraktionsvorsitzender
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WIR GEHEN MITEINANDER – FÜREINANDER
Ein Aufruf evangelischer und katholischer Kirchen in Ratingen für ein deutliches Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit
Liebe Gemeindemitglieder, liebe Mitbürger,
Wir grüßen Sie alle mit der Jahreslosung für 2015.
Sie lautet:
„Nehmt einander an,
gleich wie euch Christus angenommen hat zu Gottes Lob.“
Diese Jahreslosung spricht von der Erfahrung die Christen prägt, nämlich von Gott und unseren Nächsten angenommen zu sein. Diese Erfahrung macht Mut, sich in und für die Welt zu engagieren. Sie gibt Halt, Kraft und Mut für das Miteinander von Menschen unterschiedlichen Glaubens und unterschiedlicher Kulturen, nicht nur für das Miteinander von Christen.
Das ist uns vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse in Frankreich ein ganz besonderes Anliegen. Die terroristischen Anschläge dort haben offensichtlich einen fanatischen Hintergrund. Es handelte sich bei den Tätern offensichtlich um islamische Extremisten. Wir trauern um die Opfer. Unser Mitgefühl ist bei ihren Familien. Wir können nicht akzeptieren, dass Menschen wegen der Freiheit der Meinungsäußerung und der Religionsausübung getötet werden.
Das macht vielen Menschen in Deutschland und auch in unseren Gemeinden Angst. So gibt es leider Tendenzen, den Islam unter Generalverdacht zu stellen. Dem möchten wir ganz entschieden entgegentreten.
Wir fühlen uns den Menschen muslimischen Glaubens in Ratingen freundschaftlich verbunden. Seit vielen Jahren pflegen wir den christlich islamischen Dialog zwischen den Kirchen und Moscheevereinen in Ratingen.
Natürlich gibt es Unterschiede im Glauben und der Weltsicht. Aber das darf und soll auch so sein.
Dennoch hören wir einander zu, lernen voneinander und leben miteinander. Schließlich geht es uns Menschen unterschiedlichen Glaubens doch in erster Linie darum, wie wir gut und in Frieden miteinander leben können. So geht es um Freiheit und Toleranz.
Schon seit langem sind aus vielen muslimischen Nachbarn echte Freunde geworden.
Wenn wir Christen mit der Jahreslosung,-
„nehmt einander an,
wie Christus euch angenommen hat, zu Gottes Lob“
- ernst machen, dann kann das eigentlich gar nichts anderes bedeuten, als dass sich alle Menschen, auch die eines anderen Glaubens, bei uns angenommen fühlen können, so wie sie sind.
So wie uns Christus annimmt, sollen auch wir alle annehmen.
Das gilt auch für die vielen Flüchtlinge, die derzeit zu uns kommen, weil sie anderswo nicht so sein, leben und glauben konnten, wie sie sind. Alle sollen wir annehmen als Menschen.
Damit das gelingt, braucht es Zeichen und Initiativen von uns.
Deshalb rufen wir heute unsere Gemeindemitglieder auf, am kommenden Sonntag, den 18. Jan. 2015 an einer Kundgebung gegen Fremdenfeindlichkeit teilzunehmen. Unter dem Motto:
„Wir gehen miteinander – füreinander“
beginnen wir um 19 Uhr auf dem Marktplatz vor der katholischen Kirche Peter und Paul in Ratingen Mitte.
Von dort aus wollen wir gemeinsam zur Moschee am Westbahnhof gehen. Auf dem Weg dorthin werden wir auch den ehemaligen jüdischen Friedhof am Lintorfer Tor passieren.
Bitte gehen Sie mit und setzen Sie so ein deutliches Zeichen gegen Fremden-feindlichkeit in Ratingen.
Wir wollen in unserer Stadt, die geprägt ist von Toleranz, Freiheit und Nächstenliebe, mit allen Menschen friedlichen zusammen leben.
Noch eine Bitte: Es wäre schön, wenn Sie Kerzen oder Laternen mitbrächten.
Bitte allerdings keine Fackeln, denn diese wecken immer noch Erinnerungen an ungute Zeit in Deutschland.
Pfarrer Matthias Leithe Pfarrer Daniel Schilling
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