Liebe Ratingerinnen, liebe Ratinger,
an der Schwelle zum neuen Jahr beherrscht ein unschöner Begriff die allgemeine Nachrichtenlage: Die Finanzkrise hält die Welt seit Monaten in Atem. Längst haben die Schwindel erregenden Milliardenverluste der Banken, verursacht durch unfassbar leichtsinnige Spekulationen, auf die Realwirtschaft in allen Kontinenten übergegriffen. Nach Jahren des Aufschwungs ist eine Rezession nach Ansicht aller Experten wohl nicht mehr abzuwenden.
Da kann natürlich die Frage nicht ausbleiben: Wie wird sich die Krise auf Ratingen auswirken? Nun, das kann zurzeit niemand verlässlich vorhersagen. Es wäre allerdings blauäugig zu glauben, dass wir in Ratingen ungeschoren davonkommen werden. Andererseits sind wir bisher – im Gegensatz zu vielen anderen Städten auch in unserer Nachbarschaft – von allzu schlechten Nachrichten verschont geblieben. Die wirtschaftliche Lage der Stadt Ratingen ist auf hohem Niveau stabil.
Und auch in der Krise gibt es sie noch, die guten Nachrichten, die uns Hoffnung machen. Vor zwei Wochen haben wir den Grundstein für die neue Niederlassung von Coca Cola an der Homberger Straße gelegt. Neben der ganz handfesten Aussicht auf 200 neue Arbeitsplätze und weitere Steuereinnahmen steht dieser Akt auch symbolisch für unsere erfolgreiche Wirtschaftspolitik. Coca Cola ist ein weiterer großer Name in der Reihe von Weltfirmen, die sich in unserer Stadt niedergelassen haben. Nokia ist im Sommer gekommen, Vodafone und Esprit planen große Erweiterungen, um nur einige Beispiele zu nennen.
Diese Erfolge der Ratinger Wirtschaftsförderung in den letzten Jahren haben den Grundstein für eine beispiellose Blüte unserer Stadt gelegt. Der gesunde Branchenmix macht uns auch in Zukunft vielleicht nicht immun gegen die weltweite Wirtschaftskrise, aber er lässt uns doch etwas ruhiger schlafen als andere.
Sicher haben Sie alle in den letzten Wochen die heftigen Debatten über die geplanten Konjunkturprogramme der Bundesregierung, der EU und anderer führender Wirtschaftsnationen verfolgt. Sie werden wohl mit einer milliardenschweren Neuverschuldung erkauft werden müssen.
Genau an dieser Stelle lässt sich die vergleichsweise gute Situation unserer Stadt am besten darstellen. Wir in Ratingen fahren seit Jahren ein großes Konjunkturprogramm mit unseren Investitionen in Schulen, Kindergärten, Sportstätten, Feuerwache, Hochwasserschutzmaßnahmen und einiges mehr. Wir werden in unseren Anstrengungen auch 2009 nicht nachlassen. Mehr noch: Wir wollen junge Familien durch eine weitgehende Abschaffung der Kindergartenbeiträge deutlich entlasten. Und das alles schaffen wir nach Lage der Dinge ohne Neuverschuldung.
Ich finde, das sind einige sehr gute Nachrichten, mit denen wir in Ratingen optimistisch in das neue Jahr gehen können. Ihnen allen wünsche ich für 2009 Gesundheit, Glück und Erfolg.
Harald Birkenkamp
Bürgermeister der Stadt Ratingen