
18. Januar 2010
„Wir können immer noch eine Menge bewegen“Den Neujahrsempfang der Stadt Ratingen am 15.Januar 2009, seit ein paar Jahren als Gala ausgerichtet und inzwischen über die Grenzen der Region bekannt, nahm Bürgermeister Harald Birkenkamp zum Anlass für eine verhalten optimistische Lagebeschreibung: Ratingen werde im neuen Jahr zwar nicht Hosianna rufen können, „doch werden wir gut durch die Nachwehen der Wirtschafts- und Finanzkrise kommen. Wir können immer noch eine Menge bewegen.“
Vor 450 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport und allen bedeutenden Vereinen wie Organisationen ging Birkenkamp in der Dumeklemmerhalle mit der Bundes- und Landesregierung scharf ins Gericht. „Da werden uns immer neue Aufgaben auferlegt, die wir auch noch bezahlen sollen.“ Berlin ziehe sich gerade finanziell bis aufs Unterhemd aus. Ginge ein Privatmann so mit dem Geld um wie die Bundesregierung mit ihren Steuergesetzen, würde er im Rekordtempo als schwerer Fall beim Schuldnerberater landen, fügte Birkenkamp hinzu.
Auch die schwarz-gelbe Landesregierung versende keine ermutigenderen Signale, wenn sie den notleidenden Gemeinden auf Kosten derer, die noch laufen könnten, unter die Arme greife. „Am Ende humpeln nämlich alle“, sagte Bürgermeister Harald Birkenkamp voraus.
Ratingen fahre jetzt die Erfolge einer zielgerichteten Wirtschafts- und Ansiedlungspolitik ein. Mit den Namen neuer Unternehmen wie Coca Cola, DKV, Amand und Makita sei Zukunft verbunden. Dies versetze Ratingen in die Lage, seine Infrastruktur (Schulen, Sportflächen, Kindergärten) weiter auszubauen, sagte Birkenkamp.
Unter Regie der beiden Journalisten Tatjana Pioschyk und Ludolf Schulte passte sich ein unterhaltsamer Teil ein. Mit flotten Rhythmen gab das „Ratinger Jugendblasorchester“ unter Leitung von Musikschulleiter Paul Sevenich dem Empfang einen angemessenen musikalischen Rahmen. Der in Düsseldorf beheimatete Comedien Frank Küster wagte einen augenzwinkernden Jahresrückblick eigener Art. Ausgewählte Paare aus der Tanzschule am Wall setzten Ohrwürmer von Elvis Presley oder Frank Sinatra in Schritte um. Und im Rahmen der Reihe „Ratinger Unternehmen präsentieren sich“ stellte sich diesmal Interboden-Chef Dr. Reiner Götzen im Interview den Fragen von Ludolf Schulte.