Bürgermeister Harald Birkenkamp hat am 27. Mai 2010 feierlich die Fahrradstation am S-Bahnhof Ratingen Ost eröffnet. In Anwesenheit von Edith Bohnen, Vorsitzende des Sozialdienstes katholischer Frauen als Betreiberin der Station, Peter London als Vertreter des Ministeriums für Bauen und Verkehr des Landes NRW, und Ulrich Kalle, Geschäftsführer des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), Landesverband Nordrhein-Westfalen, durchschnitt der Bürgermeister das rote Band an der Eingangstür des nagelneuen Gebäudes.
Die Radstation hat für die Stadt Ratingen große Bedeutung, denn die Stadt verfügt über keinen zentral in der Stadtmitte gelegenen Bahnhof wie viele andere Städte. „Deshalb bietet die Radstation eine gute Möglichkeit, S-Bahn und Fahrrad fahren zu kombinieren, zum Beispiel für Pendler“, betonte Birkenkamp. Wichtig sei dabei, dass sichere und komfortable Abstellplätze zur Verfügung stehen, auch über Nacht für diejenigen, die z.B. aus Düsseldorf oder Essen nach Ratingen zur Arbeit pendeln und mit dem Fahrrad vom Bahnhof aus schnell Ihr Büro erreichen können. Die neue Radstation ist dank eines Chipkartensystems rund um die Uhr zugänglich. Sie bietet umfangreichen Service rund ums Rad: Neben einem großen Fahrradparkhaus, das das sichere und trockene Abstellen ermöglicht, können Räder z.B. repariert oder gemietet werden. Auch Kurierfahrten werden angeboten.
Bürgermeister Birkenkamp verwies darauf, dass Ratingen eine fahrradfreundliche Stadt werden will. Der Rat der Stadt hatte vor rund einem Jahr beschlossen, die notwendigen Schritte für eine Aufnahme in die „Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein Westfalen (AGFS)“ einzuleiten. Es befindet sich ein neuer, gesamtstädtischer Masterplan Radverkehr in Bearbeitung, aus dem sich umfangreiche Maßnahmenprogramme in den Bereichen Infrastruktur, Service und Kommunikation für die kommenden Jahre im Bereich Radverkehr ergeben werden.
Die Radstation ist dabei ein ganz wichtiger Baustein im Bereich Service für Radfahrer. Die Stadt hat vor rund fünf Jahren nach schwierigen Verhandlungen das Grundstück erworben und bringt für den Bau mehr als 450.000 Euro Eigenanteil an der Gesamtsumme von 739.000 Euro ein, damit die Radstation völlig neu gebaut und damit auf den technisch neuesten Stand gebracht werden konnte. Birkenkamp: „Nach Jahren der provisorischen Unterbringung im bzw. am Bahnhofsgebäude war dies dringend notwendig!“ Die (alte) Fahrradstation am Bahnhof Ratingen Ost ist übrigens die älteste Fahrradstation im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und besteht seit 1995.
Weitere Schritte auf dem Weg Ratingens zur fahrradfreundlichen Stadt sind beim Ausbau der Infrastruktur die Markierung weiterer Radverkehrsanlagen, wie z.B. auf der Homberger Straße. Planungen laufen auch bereits für die Eggerscheidter Straße und die Bahnhofstraße in Hösel. Bei allen zukünftig vorgesehenen Straßenbaumaß-nahmen wie z.B. den anstehenden Fahrbahndeckensanierungen wird die Radver-kehrsführung auf den Prüfstand gestellt und wo möglich auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Ein weiterer Baustein wird dann in diesem Jahr noch die Verbes-serung der rot-weißen wegweisenden Beschilderung speziell für Radfahrerinnen und Radfahrer sein.