
Pressemitteilung vom 22. Mai 2014
Förderschulstandort in Lintorf bleibt erhalten
Das von der Landesregierung im vergangenen Jahr beschlossene 9. Schulrechtsände-rungsgesetz, das für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf einen schrittwei¬sen Rechtsanspruch auf einen Platz in einer allgemeinen Schule ab dem Schuljahr 2014/15 vorsieht, führte zu einer Gefährdung der Comeniusschule in Lintorf. Hinzukamen neue Min¬destschülerzahlen für die Fortführung von Förderschulen. Danach gilt für Förder-schulen mit dem Schwerpunkt Lernen sowie für Förderschulen im Verbund (mit min-destens zwei Förderschwerpunkten) zukünftig die Mindestschülerzahl von 144.
Die Comeniusschule (Förderschule im Verbund, Förderschwerpunkte Lernen und Emo-tionale und soziale Entwicklung) hat in den zurückliegenden Schuljahren als Kompe-tenzzentrum für sonderpädagogische Arbeit daran gearbeitet, mehr Schülerinnen und Schüler in den allgemeinen Schulen Ratingens zu beschulen; im gleichen Atemzug hat sie entsprechend weniger Kinder aufgenommen. Dies führte zu einem Rückgang von 108 Schülern im Schuljahr 2010/2011 bis zu 85 Schülern im Schuljahr 2013/2014.
Wir sind im vergangenen Jahr von einer Vielzahl von besorgten Eltern, insbesondere auch der Schulpflegschaftsvorsitzender der Comeniusschule, Frau Barbara Wolfbauer, gebeten worden, uns für den Erhalt der Comeniusschule einzusetzen. Begründet wurde die Bitte u.a. damit, dass die Beschulung im Rahmen der Inklusion nicht für jedes Kind ausreichend ist. Für viele Kinder bedeutet der Besuch einer Förderschule nicht Ausgrenzung, sondern eine ihrer Entwicklung und ihren Fähigkeiten angemessene Förderung durch geschultes und erfahrenes Personal. Den Eltern und Kindern muss auch weiterhin die Möglichkeit gegebene werden, individuell zu entscheiden, was das Beste für ihr Kind ist. Nicht für jedes Kind – so heißt es deutlich in einem an uns gerichteten Anschreiben – ist das „Pressen in die Form der Normalität etwas Positives.“
Vor diesem Hintergrund
beantragten wir am 19.11.2013,
die Verwaltung zu beauftragen, für den Erhalt der Comeniusschule als Förderschulstandort in Ratingen Sorge zu tragen, notfalls im Rahmen ei-ner Dependance-Lösung oder in Trägerschaft des Kreises.
Die Schulverwaltung hat in der gestrigen Sitzung des Schulausschusses mitgeteilt, dass nach derzeitigem Stand beabsichtigt ist, die drei momentan vorhandenen Förderschulen des Kreises Mettmann zusammenzulegen und künftig eine Förderschule mit Teilstandorten in Mettmann und Ratingen zu betreiben. Dies hätte zur Folge, dass in Lintorf der Schulstandort einer Förderschule erhalten bliebe und dort, wie in der Vergangenheit, Kinder mit entsprechendem Bedarf beschult werden.
Wir freuen uns außerordentlich, dass damit dem Ziel unseres Antrags vom 19.11.2013 Rechnung getragen wird. Wir bitten die Verwaltung, dieses beabsichtigte Vorgehen weiterhin zu fördern und zu unterstützen, damit Ratinger Kinder mit entsprechendem Förderbedarf eine Schule mit Standort in Ratingen besuchen können.
Schulvielfalt ist wichtig, hierfür werden wir uns auch weiterhin einsetzen.
Angela Diehl Stefan Willmann
1. stellvert. Fraktionsvorsitzende Vorsitzender SchulA
Ratsmitglied für Lintorf Ratsmitglied für Lintorf