Hannelore Hanning (FDP) ältere Schwester von Stefan Santelmann (CDU)? Hannelore Hanning
(FDP-Stadtverbandvorsitzende) und Stefan Santelmann
(CDU-Bürgermeisterkandidat) treten gemeinsam in großflächigen Werbeanzeigen auf. Geschwisterlich werden sie nebeneinander dort mit einem hoffnungsvollen
„Zahnpastalächeln“ abgebildet. Nicht nur äußerlich wird eine enge verwandtschaftliche Nähe illustriert, sondern darüber hinaus ist auch die geistige Verwandtschaft im Wahlkampf zu
100 % deckungsgleich. Dies tritt auch in Interviews und Auftritten unverkennbar zum Ausdruck.
Beiden gemeinsam ist ihre visionäre Ausrichtung, ihre Überzeugung keine einzige Entscheidung selbst zu treffen, sondern den Rat von 93.000 Ratinger Mitbürgerinnen und Mitbürgern jeweils zuvor einzuholen. Um sich bei ihrem Drang nach vorne in die Zukunft mit Nebensächlichkeiten wie Fakten und Alltagsproblemen nicht befassen zu müssen, vermitteln sie der staunenden Umwelt mit der von ihnen gemeinsam betriebenen
„Phrasenmähmaschine“ absolut neue, bislang noch nicht dort vorhandene Erkenntnisse und Weisheiten. Diese sind so mannigfaltig, dass man nur einige wiedergeben kann:
- Ratingen kann mehr.
- Ein Kassensturz ist unerlässlich.
- Steuern sind zu senken, Schulden sind abzubauen und die Investitionen für Schulen, Kindergärten und Sportplätze sind auszuweiten.
- Die Unternehmen kommen von selbst nach Ratingen wegen dessen guter Infrastruktur und dem hohen Wohnwert. Eine Wirtschaftsförderung durch den Bürgermeister Harald Birkenkamp erübrigt sich deshalb. Sämtliche Ansiedlungen sind allein durch den Rat beschlossen worden und die Verwaltung hat diese lediglich auszuführen.
- Ratingen braucht einen Erneuerer wie Santelmann mit Visionen.
- Kinder sind für ein Gemeinwesen wichtig, sie sind unser aller Kapital.
- Nach den Wahlen muss sofort ein „Pakt für Bildung“ ins Leben gerufen werden,
ebenso ein Wirtschaftsforum als ständiger Berater erforderlich ist.
- Anstehende Probleme sollten auf jeden Fall bürgernah
an einem „runden Tisch“ erörtert werden
Angesichts derartiger Aussagen zur zukünftigen Kommunalpolitik von FDP und CDU in Ratingen dürfte die Westdeutsche Zeitung am 16.08.09 lediglich eine Außenseitermeinung vertreten. Dort wird im Anschluss an die Vorstellung der Bürgermeisterkandidaten auf dem Marktplatz am vorausgegangenen Tag zu Santelmann ausgeführt, er hätte den einigen hundert Zuhörern
nichts als Phrasen und Parolen geboten. In der Kommentierung der WZ heißt es dann weiter: „Jede Wissenslücke des bisweilen bemitleidenswerten CDU-Kandidaten Stefan Santelmann wurde von seinen Mitbewerbern gnadenlos offengelegt.“
Hier hätte die WZ schon mehr Verständnis dafür haben müssen, dass Santelmann lediglich Leiter eines Sozialamtes ist und sich bei seinem ersten Vorstellungsgespräch in Ratingen darüber gefreut hat, bei einer Wahl zum Bürgermeister eine
Querschnittsverwaltung kennenzulernen. Von einem
Azubi kann man verständlicherweise nicht viel erwarten. Vielmehr sollte man die Santelmann-Kandidatur zukünftig hoffend bewerten. Dies ist geradezu vorbildhaft durch den
CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Rolf Steuwe bei dessen Anfangspräsentation in der Öffentlichkeit mit den schwärmerischen Worten geschehen:
„Stefan Santelmann ist ein Glücksfall für die CDU und für Ratingen“
Mit freundlichen Grüßen
Lothar Diehl
Fraktionsvorsitzender