Annähernd 500 gut gelaunte Vertreter aus Bürgerschaft, Politik, Kirchen, Verbänden und Vereinen waren am Freitag, 21. Januar 2011, Gäste von Harald Birkenkamp beim Neujahrsempfang der Stadt Ratingen.
Der Bürgermeister hatte der traditionell als Gala konzipierten Veranstaltung eine politische Überschrift gegeben: Ratingen habe das heiß diskutierte Thema Integration engagiert und erfolgreich angepackt. 16 000 Ratinger Mitbürger haben nach einer Erhebung des kommunalen Integrationsrates einen Migrationshintergrund. Diese Zahl hat auch wirtschaftlich Bedeutung, denn nirgendwo im Kreis Mettmann sind Unternehmen so international aufgestellt wie in der Dumeklemmerstadt.
Migranten arbeiten längst nicht mehr allein als Lohn- oder Gehaltsempfänger, sondern gründen selbst Unternehmen. Hier nimmt Ratingen eine Spitzenstellung im Kreis Mettmann ein. Die meisten im Kreis Mettmann von Ausländern geschaffenen Unternehmen, nämlich 964, arbeiten in Ratingen. In der Mehrzahl sind Türken Firmengründer. Es folgen Polen und Italiener.
Die von den Journalisten Tatjana Pioschyk und Ludolf Schulte moderierte Gala war auch musikalisch auf das Thema Integration fokussiert: Im Foyer spielte der russische Akkordeon-Lehrer Julijs Podless, der in der Region wohnt. Ebenfalls in Russland geboren wurden Aline Asvian (Gesang) und Irina Mendelenko. Die Musikgruppe „Balkan Blues“ hat sich auch in Deutschland schon einen Namen gemacht. Jung, flott und gewohnt spitzzüngig eroberte sich der Kabarettist Volkan Erik das Publikum. Der türkisch-stämmige Ratinger versammelt seine Fans üblicherweise in der Lintorfer „Manege“.
In seiner Jahresbilanz skizzierte Bürgermeister Harald Birkenkamp Erfolge und Entwicklungen aus den verschiedensten Bereichen: der neue Jugendtreff Tiefenbroich, die Skateranlage Hösel, die Bezirkssportanlage Mitte, die Umgestaltung des Stadthallen-Parks, die Eröffnung der Fahrradstation am Ostbahnhof sowie die Ausstellungen Goya und Nuhr, um nur einige Beispiele zu nennen.
Der Bürgermeister stellte zudem die Ergebnisse der 1. Integrationskonferenz heraus. Die Teilnehmer, unter ihnen alle führenden Köpfe des Stadtrates, hatten sich darauf geeinigt, verstärkt auf Potenziale und Chancen zu setzen und nicht in der Defizitperspektive zu verharren. Sie wissen sich dabei der Unterstützung durch den Ratinger Unternehmerverband sicher.
Traditionell bekommt auf dem Neujahrsempfang ein zukunftsfähiges Unternehmen die Möglichkeit, sich zu präsentieren. Im Vorjahr zeigte sich Interboden; diesmal galt alle Aufmerksamkeit einem Unternehmen, das erst im April von Düsseldorf nach Ratingen ziehen wird und gerade einen Neubau in Nachbarschaft zum Ostbahnhof hochzieht: Im Interview mit Ludolf Schulte wiederholte der diplomierte Ingenieur Alexander Trautmann, Chef des international aufgestellten Logistik-Unternehmens EGRIMA (Tanken- und Maut-Abrechnungen/zum 1. Januar 2011 aus dem traditionsreichen Unternehmen DKV Euro Service hervorgegangen), dass sich seine über 500 Mitarbeiter auf die Dumeklemmerstadt freuen. Entsprechendes war bereits auf einem Großtransparent am Rohbau zu lesen. Umzugstermin ist der 4. April dieses Jahres.
Büro des Bürgermeisters
Stadt Ratingen