
Bürger-Union bleibt - wie bisher - bei der Ablehnung
Planung unzumutbar für zukünftige Bewohner
Bedenken werden nicht ausgeräumt
Die Fraktion der Bürger-Union hat sich, wie in der Vergangenheit, sowohl im Bezirksausschuss West, als auch im Stadtentwicklungs- und Umweltausschuss aus einer Vielzahl von Gründen gegen die erneute öffentliche Auslegung des Bebauungsplanes Felderhof II ausgesprochen.
Klarzustellen ist, dass die Bürger-Union nicht grundsätzlich gegen eine Bebauung des „Felderhofs“ ist, dies jedoch nicht um jeden Preis und insbesondere nicht zu Lasten ungesunder Wohnverhältnisse für die zukünftigen Ratinger Bürgerinnen und Bürger.
Folgende Gründe sprechen gegen die Offenlage:
1. Die geplante Bebauungsdichte ist mit 268 Wohneinheiten viel zu hoch. Die Gesamtzahl der geplanten Wohneinheiten wird als städtebaulich und verkehrstechnisch unverträglich eingeschätzt und muss deutlich verringert werden.
2. Die Gebäudehöhen (18 m) und Geschosszahlen überschreiten zumutbare Höhen.
Im Plan und in den textlichen Festsetzungen stehen unterschiedliche Werte: In der graphischen Darstellung werden nur 2 - max. 3-geschossige Häuser eingezeichnet, in den textlichen Festsetzungen ist von max. 4-geschossigen Häusern die Rede. Die Höhe wird mit max.18 Meter angegeben, ein dreigeschossiges Haus erreicht diese Höhe niemals.
3. Es gibt zu wenig Stellplätze und öffentliche Parkplätze.
4. Es fehlen öffentliche Grün- bzw. Verkehrsflächen.
5. Es liegt kein Erschütterungsgutachten vor.
6. Der Schallschutz ist zu gering, dies auch unter Berücksichtigung der neuen, etwas erhöhten Massen. Die Gebäude sind höher als die Schallschutzmauer.
7. Die verkehrliche Anbindung wird im Verhältnis zu den zu erwartenden Verkehrsbewegungen zu Recht im Verkehrsgutachten als nur „ausreichend“ bezeichnet und ist verbesserungsbedürftig.
8. Sämtliche Gutachter - Kreis, Gesundheitsamt, Bundesbahn, Umweltbehörden - sehen das Projekt mehr als kritisch an und äußern erhebliche Bedenken gegen die Realisierung.
9. Den Bedenken wird nicht Rechnung getragen, Lösungsvorschläge werden von der Verwaltung nicht ernsthaft behandelt, sondern ihnen wird mit rechnerischen Tricks und undurchsichtigen Prognosen entgegnet, teilweise fehlen Stellungnahmen. Die Lösung soll dem städtebaulichem Vertrag vorbehalten werden, für die der Stadtrat keine Entscheidungshoheit hat.
Wir sprechen uns dagegen aus, dass der Bebauungsplan trotz aller Bedenken in dieser Form offengelegt wird, dies zu Lasten der Wohnqualität der zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner. Ein Wohnghetto ohne Grün darf es in Ratingen-West nicht geben. Wenn wir unsere Verantwortung für die städtebauliche Qualität einer Bebauung ernst nehmen, kann eine Zustimmung nicht erteilt werden. Ein Durchwinken wird es mit uns nicht geben.
Warum die CDU Fraktion, die sich im BezA West genauso wie die Bürger-Union noch gegen die Offenlage ausgesprochen hat, ihre Bedenken nicht weiterverfolgt und im StUmA für die Offenlage votiert hat, kann nur vermutet werden. Schade, dass die BezA-Mitglieder in West offenbar von der Fraktionsspitze der CDU keine Rückendeckung erhalten.
Angela Diehl Robert Ellenbeck Annelie Proboszcz Heinz Brazda
1. stellv. Fraktionsvor Sprecher StUmA StuMa/Bez West BezA West