Presseerklärung der
Bürger-Union
zur Verabschiedung des
Haushaltsplans 2008
Die
Bürger-Union hat den Haushaltsplanentwurf 2008 in einer Klausurtagung im Januar
intensiv beraten. Sie hat bewusst auf eine anschließende Presseerklärung verzichtet,
weil sie dem von Bürgermeister und Stadtkämmerer aufgestellten Haushaltsplanentwurf
2008 weitgehend zustimmen will. Denn durch diesen wird die solide Finanzpolitik
der letzten drei Jahre fortgesetzt.
Mit
großem Bedauern muss die Bürger-Union feststellen, dass der Haupt-, Finanz- und
Wirtschaftsförderungsausschuss in seiner letzten Sitzung seinen ureigenen
Aufgaben nicht gerecht geworden ist, indem er wesentliche, vom Haushaltsplanentwurf
abweichende Finanzentscheidungen getroffen hat, die zu einer nicht
vertretbaren Belastung führen.
Es
kommt hinzu, dass die meisten Entscheidungen entgegen der Aufgabenstellung nach der Gemeindeordnung letztlich auf den
Rat übertragen wurden. Angesichts der vorliegenden Anträge, besonders von CDU
und SPD gestellt, ist zu befürchten, dass der Stadtrat in seiner kommenden Sitzung
im konsumtiven Bereich Ausgabenzuwächse beschließt, die zu einer negativen Haushaltsentwicklung
führen und zukünftige Handlungsmöglichkeiten erheblich einschränken.
Beispielhaft
handelt es sich um folgende Aufwendungen, die aus Sicht der Bürger-Union in
dieser Form nicht zwingend notwendig sind:
Wenn
der Stadtrat dies beschließt, würden sich folgende Personalmehrkosten ergeben:
- Stellenwiederbesetzung
„Leitung Museum“
ab dem 01.07.2008 über 29.820 €
- Jahreskosten 59.640
€
- Einrichtung einer
Halbtagsstelle Museum
ab dem 01.07.2008 über 24.410 €
- Jahreskosten 48.830
€
- Einrichtung zwei
Halbtagsstellen für Schulpsychologie
ab dem 01.08.2008 über 18.100 €
- Jahreskosten 40.590
€
- Einrichtung einer
Ganztagsstelle als 5. Stelle für das
Dormagener Modell ab dem 01.08.-2008 über 18.100 €
- Jahreskosten 47.140
€
- Antrag der CDU:
Schaffung von drei weiteren Stellen für
den Ordnungsdienst
Kosten: 114.000 €
310.200
€
Auch
bei Investitionen ist zu befürchten, dass diese durch nicht zwingend notwendige
Neuinvestitionen den Hauhalt belasten und damit zu einer Ausweitung des
Kreditvolumens führen. Dies muss besonders vor dem Hintergrund gesehen werden,
dass die CDU-Fraktion in Presseerklärungen die Reduzierung der Grund- und Gewerbesteuerhebesätze verlangt; im Übrigen
ohne gleichzeitig konkrete Ausgabenkürzungen im Investitionsbereich zu beantragen.
Es
geht um folgende Positionen:
- Stadtmuseum:
Auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vom
04.03.2008 139.000 €
Antrag-Nr. 56:
Schaffung eines gemeinsamen Cafés für Museum und
Medienzentrum
- Stadtmuseum:
Auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vom
04.03..2008 15.000 €
Antrag-Nr. 56:
Schließung des Lichtschachtes zwischen Erd- und Obergeschoss
zur Optimierung der Ausstellungsfläche
- Griechisches
Zentrum Produktgruppe 05.30
Auf Antrag der Fraktion von CDU und SPD 370.000
€
Veranschlagung von Planungs- und Baukosten
einschließlich
Verpflichtungsermächtigung
- Auf Antrag der
CDU-Fraktion vom 11.02.2008 (Antrag-Nr. 42) 7.275.000 €
Entschuldung in Höhe der vorgesehenen Umschuldungen
- Auf Antrag der Fraktionen
CDU, SPD, FDP und Bündnis 90/
Die Grünen im Sportausschuss:
Erweiterung der Bezirkssportanlage um
eine Rundlaufbahn.
Kostenermittlung durch die Verwaltung: 116.000 €
- Antrag der
SPD-Fraktion:
Lärmschutzwall Lückenschluss Westbahn:
Kosten 250.000
€
- Antrag der
SPD-Fraktion: Vorziehen von Maßnahmen des
Grünzuges Fernholz nach 2008/2009
Die Kosten sollen von der Verwaltung ermittelt
werden.
Die
Bürger-Union hat in ihrem Wahlprogramm erklärt, sie sei ein Garant für eine solide Finanzwirtschaft. Hierzu
gehört es, dass sie neben vertretbaren Grund- und Gewerbesteuerhebesätzen auch
nur dann Neukredite befürwortet, wenn diese unvermeidbar sind. Die Bürger-Union
hat dafür gesorgt, dass seit der Kommunalwahl 2004 die Schulden um rd. 20 Mio.
Euro gesenkt wurden.
Wenn
offensichtlich nunmehr durch vorliegende Anträge, insbesondere der CDU, der
Haushaltsplan unnötigerweise im Ausgabenbereich ausgeweitet wird, muss sich die
Bürger-Union vorbehalten, der Verabschiedung des Haushaltes nicht zuzustimmen.
Denn verbleibt es bei alledem, was vorstehend nur beispielhaft erwähnt wird,
werden damit die Grundlagen für eine solide Finanzpolitik verlassen.
Mit freundlichen Grüßen
Lothar Diehl
Fraktionsvorsitzender