
Quelle + Foto: Lintorfer.eu
Foto v.l.: Harry Frielingsdorf, Edgar Wenzel, Peter Beyer (MdB) und Carla Kreissig
RWL: Typisierungsaktion für Edgar Wenzel
Erstellt am 24. Juni 2011
Am Samstag, 16. Juli, 10 bis 20 Uhr findet eine große Typisierungsaktion für Knochenmarkspender bei Rot-Weiß Lintorf statt. Anlass ist die Erkrankung des Vereinsmitgliedes Edgar Wenzel. Bei dem 51-Jährigen ist kürzlich Leukämie diagnostiziert worden. “Edgar ist seit vielen Jahren ein unermüdlicher Helfer im Verein”, sagt RWL-Vorsitzender Harry Frielingsdorf während der heutigen Pressekonferenz im Vereinsheim. “Daher haben wir uns sofort überlegt, wie wir helfen können.”
Bisher wurde in der Spenderdatei noch kein passender Spender für Wenzel gefunden. Dabei sind weltweit über 17 Millionen Spender registriert. “Wir glauben, dass wir am besten mit einer Typisierungsaktion helfen können”, sagt Frielingsdorf. Gemeinsam mit dem Blutspendedienst West des Deutschen Roten Kreuzes und der Westdeutschen Spenderzentrale wurde die Idee entwickelt. Der Ratinger Bundestagsabgeordnete Peter Beyer übernahm die Schirmherrschaft der Veranstaltung.
Damit möglichst viele Lintorfer sich typisieren lassen, hat Rot-Weiß um die Aktion herum ein Programm organisiert. Ab 10 Uhr findet an der Jahnstraße ein Kleinfeldturnier für Hobbymannschaften statt. Es wird ein Blitzturnier der ersten Mannschaften von Rot-Weiß, Ratingen 04/19 und von der SSVg Velbert geben. Der Tag wird musikalisch ausklingen. Dafür wird der Förderverein Manege die Technik und den Diskjockey stellen. Andreas Illgner, in Lintorf auch als “Mr. Swing on” bekannt, wird ebenfalls auftreten. Außerdem ist Frielingsdorf noch mit weiteren Künstlern im Gespräch. “Das machen die natürlich alle kostenlos”, so der Fußballchef. Der Erlös des gesamten Tages geht als Spende an die Westdeutsche Spenderzentrale. An die Spenderzentrale gehen auch zehn Prozent eines jeden Einkaufs ab fünf Euro im Lintorfer Blumengeschäft Chill. “Das hat Conny Ohlenmacher spontan zugesagt, als sie von unserer Aktion gehört hat”, so Frielingsdorf.
“Die haben wir auch dringend nötig”, erklärt Carla Kreissig von der Geschäftsführung der Spenderzentrale. Die Kosten der Typisierung werden von niemandem getragen. Dies muss die Spenderzentrale allein aus Geldspenden finanzieren. “Deshalb sind wir froh, wenn auch viele Menschen Geld spenden”, sagt Kreissig. Eine Typisierung kostet etwa 50 Euro.
Thomas Herzfeld, Leiter Öffentlichkeitsarbeit beim Blutspendedienst: “Die Typisierung ist wirklich nur ein kleiner Piekser. Die Spende selbst ist schon etwas umfangreicher.” Er selbst habe vor wenigen Wochen Knochenmark gespendet. Jetzt wisse er, was einen da erwartet. Das sei halb so schlimm. Aber es sei auch nicht in zehn Minuten erledigt. “Wer davor Angst hat, kann Geld spenden. Das ist genau so wichtig.”
Kreissig bestätigt dies: “Uns ist lieber, jemand spendet Geld, als dass er einen Rückzieher macht, wenn es an die Knochenmarkspende geht.” Sie selbst rechnet mit etwa 1000 Menschen, die sich typisieren lassen werden. Allerdings nicht nur am 16. Juli bei Rot-Weiß. Denn bereits am Sonntag, 3. Juli, bietet die Spenderzentrale in sieben Städten im Kreis Mettmann die Möglichkeit an, sich typisieren zu lassen. In Ratingen ist es von 11 bis 17 Uhr in der Feuerwache in Ratingen, Voisweg 1-5, möglich.
“Ich habe mich vor 28 Jahren typisieren lassen”, erzählt Cornelia Wenzel-Gebauer, Schwester des erkrankten Edgar. Leider komme sie selbst nicht als Spenderin für ihren Bruder infrage. “Vor etwa zehn Jahren aber war ich in der engeren Auswahl für eine Spende. Ich hätte mich gefreut, wenn ich damals hätte helfen können.” Sie bittet die Lintorfer, sich an der Aktion zu beteiligen; entweder durch die Typisierung oder durch eine Spende.
Harry Frielingsdorf ist über die große Hilfsbereitschaft erfreut. Nicht nur im Verein hätten viele ihre Hilfe angeboten. Das beginne mit dem Kuchenbacken der Spielerfrauen der Alten Herren und zahlreichen Helfern, die am 16. Juli beim Auf- und Umbau helfen wollen. Ärzte und sogar ganze Arztpraxen hätten ihre Unterstützung angeboten. Aus Düsseldorf haben sich die Krankenschwestern einer Station zur Hilfe angemeldet. “Und unser Bundestagsabgeordneter hat angeboten, sich bei Unternehmen für Geldspenden einzusetzen”, sagt Frielingsdorf.
Mehr Information zur Typisierungsaktion von Rot-Weiß Lintorf auf der Internetseite des Vereins. Mehr Information zur Knochenmark- oder Blutstammzellspende bei der Westdeutschen Spenderzentrale.