CDU-Hösel fordert Akten, will Zahlen sehen für den Eggerscheidter Kindergarten
Die Lateiner würden anmerken:
si tacuisses (wenn Du nur geschwiegen hättest).
Offenbar auf einem CDU-Fraktionspapier fordern Höseler CDU-Mitglieder auf, die Debatte um den Kindergarten im Ort müsse versachlicht werden, Bürgermeister Harald Birkenkamp müsse Auskunft geben, wie viele Eggerscheidter Kinder in den letzten fünf Jahren angemeldet wurden, wie viele davon katholisch waren und mit welchen Geburtszahlen in Zukunft zu rechnen sei. Außerdem möge die Verwaltung rasch das Gespräch mit der Kirche suchen, um die Betreuung der Eggerscheidter Kinder zu sichern.
Unsere Antwort:
1. Es ist eine gedankenlose Unverschämtheit, wenn man sich um das Thema bislang nicht gekümmert hat, indem man besorgte Eltern und Kinder in und um Eggerscheidt (hunderte von Unterschriften liegen bereits vor) und engagierte Bürgerinnen und Bürger zur Sachlichkeit aufruft.
2. Der Bedarf für die Erhaltung des Eggerscheidter Kindergartens ist offenkundig und bereits von der Verwaltung in einer seit Tagen vorliegenden Vorlage zusätzlich festgestellt. Hierbei geht es nicht nur um Eggerscheidter Kinder.
3. Was soll die Fragestellung, Auskunft zu erteilen, wie viele katholische Kinder den Kindergarten in den vergangenen fünf Jahren besucht haben? Will die CDU einen „Glaubenskrieg“ anzetteln? Wenn sich die Verfasser halbwegs sachlich mit dem Kindergarten Eggerscheidt befasst hätten, hätten sie festgestellt, dass die Kinder dort ohne Rücksicht auf ein Glaubensbekenntnis miteinander eine harmonische, glückliche Zeit in naturverbundener Atmosphäre verbracht haben und weiterhin verbringen sollen.
4. Bürgermeister Harald Birkenkamp muss von niemandem aufgefordert werden, sich für Eggerscheidt und seinen dortigen Kindergarten einzusetzen. Nachdem er erst durch die Presse Kenntnis von der Schließung des Kindergartens erhalten hat, hat er noch am selben Tage reagiert. Durch die bereits erwähnte Beschlussvorlage vom 06.03.09 hat er die baurechtlichen Voraussetzungen geschaffen, dass auf dem betreffenden Grundstück in Eggerscheidt nur ein Kindergarten betrieben werden kann. Ein Verkauf des Geländes zwecks Wohnbebauung scheidet damit aus. Des Weiteren hat er Gespräche mit der katholischen Kirchengemeinde nicht nur angekündigt, sondern bereits in die Wege geleitet, wobei diese zunächst einmal intern die strittige Zuständigkeit klären muss.
Abschließend gestatten Sie uns in eigener Sache noch eine Anmerkung:
Laut Bericht in der Rheinischen Post soll der Antrag der CDU-Hösel von einer Frau Erika Zender, Ratsmitglied für Eggerscheidt, und CDU-Ratsherr Stefan Heins stammen. Die Ratsmitgliedschaft für Eggerscheidt entspricht offenbar der Phantasie und dem Wunschdenken einer Frau Erika Zender aus Hösel, da bekanntermaßen der Unterzeichner alleiniges Ratsmitglied für und in Eggerscheidt ist. Frau Zender unterliegt offenbar zusätzlich einem Nachahmungstrieb, da auch der Kölner Bürgermeisteraspirant Santelmann sich auf Visitenkarten und Anzeigen bereits als Bürgermeister von Ratingen bezeichnet.
Mit freundlichen Grüßen
Lothar Diehl
Fraktionsvorsitzender