
01. April 2010
„Vorwürfe sind weitgehend gegenstands- und haltlos!“
Die Stadt Ratingen weist die Vorwürfe des SPD-Fraktionsvorsitzenden Christian Wiglow zurück, das Übergangswohnheim „Am Sondert“ sei in „nahezu allen Wohnräumen mit erheblichem Schimmelbefall belastet“. Bürgermeister Harald Birkenkamp hatte nach Bekanntwerden der Kritik die Unterkunft persönlich in Augenschein genommen und dabei im Ergebnis festgestellt: „Die Vorwürfe der SPD-Ratsfraktion sind weitgehend gegenstands- und haltlos.“
„Wir haben uns vor Ort ein genaues Bild der Situation gemacht und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die Wohnräume in nahezu allen Fällen geradezu vorbildlich in Ordnung sind“, sagte Birkenkamp weiter. „Dort, wo Schimmelbefall festzustellen war, war dies auf ein problematisches Lüftungsverhalten der Nutzer zurückzuführen.“ Birkenkamp sicherte zu, dass die im Einzelfall beobachteten Schäden seitens seiner Hochbauverwaltung – wie auch in der Vergangenheit – umgehend behoben würden. Darüber hinaus könne von untragbaren Zuständen wahrlich nicht die Rede sein.
Die Stadtverwaltung Ratingen wird unterstützt durch das Mettmanner Gesundheitsamt, das durch die Veröffentlichung der SPD-Ratingen auf den Plan gerufen war. Auch das Mettmanner Gesundheitsamt bestätigt, dass die hygienischen Zustände in den Unterkünften ohne Beanstandung seien. Im Vergleich der kreisangehörigen Städte seien die Ratinger Unterkünfte sogar in der „Oberklasse“ anzusiedeln. Durch den Vorstoß der SPD sei eine unnötige Unruhe geschürt worden.
Sozialdezernent Rolf Steuwe verwies darauf, dass die Unterkünfte zuletzt im Jahr 2005 mit einem Aufwand von über 200.000 Euro durchsaniert worden seien. Dabei seien die sanitären Anlagen und die Heizungen vollständig erneuert worden. „Auch vor diesem Hintergrund ist die politische Aufregung nicht zu verstehen“, so Steuwe.
Bürgermeister Birkenkamp und Dezernent Steuwe kündigten für das Frühjahr eine Beschlussvorlage für den Rat an, in der die Situation der Unterbringungsheime für das gesamte Stadtgebiet geschildert werde; in diesem Zusammenhang würden auch die Anträge von Ratsfraktionen, Flüchtlinge dezentral im Stadtgebiet Ratingen unterzubringen, aufgegriffen.