Bezirksregierung lehnt Ausnahmegenehmigung für die Werner-Heisenberg-Schule ab
Ratingen. Die Bezirksregierung Düsseldorf als Obere Schulaufsichtsbehörde hat mit Verfügung vom 20. Mai 2011 den Antrag der Stadt Ratingen auf eine Ausnahmegenehmigung für die Werner-Heisenberg-Schule abgelehnt, die Fortführung mit nur einer Eingangsklasse für ein weiteres Schuljahr zu dulden. Die Bezirksregierung ordnete zugleich die sofortige Vollziehung des Ablehnungsbescheides an.
Die Bezirksregierung Düsseldorf begründet ihre Ablehnung im Wesentlichen damit, dass entgegen der Prognose der Stadt Ratingen an der Werner-Heisenberg-Schule nach Abschluss des Anmeldeverfahrens für das Schuljahr 2011/2012 lediglich 30 Schüler angemeldet wurden. Damit sei die für einen geordneten Schulbetrieb erforderliche Mindestgröße einer Realschule, welche nach dem Schulgesetz NRW mindestens zwei Parallelklassen pro Jahrgang umfasst, zum dritten Mal nicht erreicht worden. Die im Schulgesetz NRW festgelegten Voraussetzungen für eine Ausnahmeregelung lägen im Fall der Werner-Heisenberg-Schule nicht vor. Auch die seitens der Stadtverwaltung Ratingen in Aussicht gestellten schulorganisatorischen Maßnahmen an der Werner-Heisenberg-Schule, dem Kopernikus-Gymnasium und der Käthe-Kollwitz-Schule seien für eine Fortführung der Werner-Heisenberg-Schule nicht geeignet.
Bürgermeister Harald Birkenkamp zeigte sich ausgesprochen verärgert über die Anordnung der Bezirksregierung: „In einem Gespräch hatten wir der Bezirksregierung unsere guten Argumente für die Fortführung der Werner-Heisenberg-Schule noch einmal ausführlich erläutert. Die von der Schulaufsicht erbetenen ergänzenden Unterlagen wurden prompt geliefert. Auch haben wir den Vorschlag der Schulaufsicht aufgegriffen, dem Rat zu empfehlen, die Zügigkeit des benachbarten Kopernikus-Gymnasiums auf drei Parallelklassen zu begrenzen. Und schließlich haben wir uns als Stadt bereit erklärt, zur Sicherstellung der Neigungsdifferenzierung in der Klassenstufe 7 der Werner-Heisenberg-Schule einen Schülerspezialverkehr einzurichten. Nach alledem ist diese Entscheidung mehr als unverständlich.“
Als geradezu perfide bewertet der Ratinger Bürgermeister die Begründung der Bezirksregierung, zwischenzeitlich lägen an der Werner-Heisenberg-Schule keine 30 Anmeldungen mehr vor. „Die Schulaufsicht selbst hat dem Schulleiter auferlegt, keine Anmeldungen anzunehmen und die Eltern auf andere Schulen zu verweisen. Da ist es doch naheliegend, dass sich Eltern in Sorge um die Schullaufbahn ihres Kindes anders orientieren müssen. Das kann man doch nun nicht gegen die Eltern und gegen die Schule kehren“, so Harald Birkenkamp.
Die Mitglieder des Rates der Stadt Ratingen sowie die Schulleitungen der Werner-Heisenberg-Schule, des Kopernikusgymnasiums und der Käthe-Kollwitz-Schule wurden durch die Verwaltung über die Entscheidung der Bezirksregierung Düsseldorf unterrichtet. Birkenkamp kündigte an, die Stadt werde gegen die sofortige Vollziehung der Maßnahme Rechtsmittel einlegen.
Schulverwaltungsamt
Stadt Ratingen