
Herrn Bürgermeister
Harald Birkenkamp
Rathaus
Minoritenstraße 2-6
40878 Ratingen
18. Juli 2012
Verwendung von brandstoffgefährdeten Fassadendämmstoffe an städtischen Gebäuden
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
der Frankfurter Feuerwehrchef Reinhard Ries hat vor kurzem in einem Interview in einem Wochenmagazin berichtet, dass Styroporplatten, die zur Wärmedämmung unter dem Putz von Fassaden befestigt wurden, bei einem Brandausbruch wie Brandbeschleuniger wirken.
Das als Styropor bekannte aufgeschäumte Kunststoff Polystyrol wird als Wärmedämmung seit Jahren bei Sanierungs- und Neubaumaßnahmen verwendet. Neben der Tatsache, dass dieses Material auch schnell brennen kann, soll es zudem durch Ausdünsten die Gesundheit gefährden. Unter Brandschützern gilt das Polystyrol als sehr riskant. Nach Aussage des Frankfurter Feuerwehrchefs ist für ihn unerklärlich, dass solches Dämm-Material weiter verwendet würde, schließlich sei seit dem Feuer am Flughafen Düsseldorf doch bekannt, dass durch Schweißarbeiten gerade diese Styroporplatten schnell in Brand gerieten.
Nach einem Gutachten des Freiburger Instituts für Umweltchemie soll es zudem beim Verarbeiten dieses Materials zu Verätzungen kommen, sobald der Abrieb der Platten mit dem Körper in Kontakt tritt. Des Weiteren sollen 2-Chlorpropan gefunden worden sein, ein Gas, das früher als Narkosemittel verwandt wurde. Da nach dem vorliegenden Artikel auch über andere Städte berichtet wurde, die Probleme mit Gebäudesanierungen haben, bitten wir um Mitteilung, ob solche gefährdeten Platten auch in Ratinger Gebäuden verarbeitet wurden. Sollte dies der Fall sein, bitten wir um Mitteilung, wie man künftig mit diesem Problem umgeht.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander von der Groeben Angela Diehl
Fraktionsvorsitzender 1. stellvertr. Fraktionsvorsitzende