
Herrn Bürgermeister
Harald Birkenkamp
Eutelis-Platz 3
40878 Ratingen
Antrag Aktionsplan Inklusion
SchulA, HAFA, Rat
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Birkenkamp,
wir beantragen in Anlehnung an den Ratsbeschluss vom 25.02.2014,
die Entwicklung eines Aktionsplanes zur vorschulischen, schulischen und außerschulischen Inklusion für ein gemeinsames Leben und Lernen von behinderten und nicht behinderten Kindern.
Folgende Punkte sind hierbei zu berücksichtigen:
1. Dem Aktionsplan ist der umfassende Inklusionsbegriff (u.a. Behinderung, Migration, Soziale Herkunft) zugrunde zulegen. An der Entwicklung sollen Einrichtungen des Elementarbereiches, alle Schulformen, in der Bildung und Weiterbildung arbeitende Einrichtungen, Träger der Jugendhilfe, Behindertenverbände, Vibra, die Stadtschulpflegschaft und Vertreter aus dem Bereich der Kommunalpolitik einbezogen werden. Die Erstellung des Aktionsplans benötigt inklusive Arbeitsformen, um den Sachverstand aus Gesellschaft, Wissenschaft und Selbsthilfeorganisationen einbeziehen zu können.
2. Zur weiteren Unterstützung soll die Montag Stiftung hinzugezogen werden.
3. Ein zentraler Ansprechpartner ist zu benennen, an den sich Eltern von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen wenden können. Dieser Ansprechpartner greift die individuellen Anliegen (Einzelfallberatung und Lotsenfunktion) auf und versucht, zwischen Elternhaus und Einrichtungen, Institutionen usw. zu vermitteln, mit dem Ziel, die behinderten Kinder und Jugendlichen zu unterstützen, um ihnen gesellschaftliche Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermöglichen.
4. Im Grundschul- und Sekundarbereich sollten ausreichend Plätze zur Verfügung stehen. Kurzfristiges Ziel muss es sein, bedarfsgerecht und wohnortnah weiterführende Schulen aller Schulformen für alle anzubieten. Außerdem soll sichergestellt werden, dass Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen am Offenen Ganztag teilnehmen können.
5. Es ist Sorge zu tragen, dass zur Unterstützung der inklusiven Arbeit, für Inklusionshelfer zertifizierte Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten z.B. über die VHS bereitgestellt werden.
6. Zur Begleitung und Steuerung des Prozesses „Inklusive Bildung in Ratingen“ vom Schulamt und Jugendamt ein ämterübergreifendes Inklusionsbüro einzurichten.
7. Auf der Homepage der Stadt Ratingen ist eine Seite zur Inklusion mit allen Informationen einzurichten.
8. Der Plan soll bis zum Ende des Jahres den politischen Gremien zur Beratung vorgelegt werden. Die Verwaltung berichtet kontinuierlich über die Umsetzung des Inklusionsplans.
Der Aktionsplan hat das Ziel, betroffenen Kindern und Jugendlichen den Zugang zu mehr Regeleinrichtungen zu ermöglichen und Brüche in der Bildungsbiographie zu vermeiden. Dies gilt insbesondere bei den Übergängen in die Kita, von der Kita zur Grundschule, von der Grundschule zur weiterführenden Schule und von der Schule zum Beruf. Wir halten einen Aktionsplan für dringend erforderlich, um den Herausforderungen und Anforderungen in diesem Bereich gegenüber gerecht werden zu können.
„Es geht nicht um Behinderungen, sondern um Möglichkeiten“
IPC Präsident Philip Craven
Mit freundlichen Grüßen
Angela Diehl Friedegard Schulz Detlef Wörner
1. stellv. Fraktionsvors. Ratsmitglied Mitglied im SchA