Herrn Bürgermeister
Harald Birkenkamp
Rathaus
Minoritenstraße 2-6
40878 Ratingen
03. Mai 2011
Antrag für den Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt, den Haupt- und Finanzausschuss und den Rat
Bebauung Felderhof II
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Birkenkamp,
die Fraktion der Bürger-Union begrüßt grundsätzlich die geplante Wohnbebauung im Felderhof II, dies auch zu erschwinglichen Kauf- und Mietpreisen.
Wir tragen jedoch die Verantwortung für die weitere städtebauliche Entwicklung und halten es aus diesem Grund für unabdingbar, dass die Planung des Felderhofes II im Sinne der jetzigen Anwohner, der neu ansiedelnden Familien und der städtebaulichen Qualität verbessert wird.
Die Fraktion der Bürger-Union spricht sich klar und deutlich gegen die geplante zu dichte Bebauung mit fast 270 Wohneinheiten aus, da wir ein weiteres Wohnghetto ohne Grün in Ratingen-West nicht wollen. Es fehlen Spielplätze und insbesondere auch Grünflächen. Auch die Verkehrsführung muss verbessert werden, anderenfalls ist ein Verkehrschaos vorprogrammiert.
Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt werden, um der Änderung des Flächennutzungsplanes und der Aufstellung des Bebauungsplanes zustimmen zu können:
1. Der Kreis Mettmann muss unverzüglich tätig werden und verbindlich eine ausreichende Boden- und Grundwassersanierung für die Wohnnutzung bescheinigen.
2. Die Gesamtzahl der geplanten Wohneinheiten wird als städtebaulich und verkehrstechnisch unverträglich hoch eingeschätzt und muss deutlich verringert werden. Das Maß der baulichen Nutzung hinsichtlich der Bauhöhe ist in Zukunft mittels First- bzw. Traufhöhen festzusetzen. Die Bebauung des Gebietes soll drei Geschosse, einschließlich Staffelgeschoss nicht übersteigen.
3. Es ist eine Gesamtverkehrslösung unter Einbeziehung der angrenzenden Wohngebiete zu finden. Nicht mehr begründete Sperrungen einzelner Straßen müssen beseitigt werden (s. unser Antrag vom 08.04.2010). Das Ergebnis der hierfür von der Verwaltung unterstützten Gutachtenerweiterung steht noch aus und ist schnellstmöglich vorzulegen.
4. Es ist der Nachweis zu führen, dass auch der Besuchsverkehr im Felderhof II ausreichend berücksichtigt ist.
5. Es sind 3 – 4 Spielplätze einzuplanen bzw. mehrere zentrale Grünbereiche mit Spielmöglichkeiten.
6. Die vorgesehenen Grünflächen sind als öffentliche Grünflächen auszuweisen, nicht als private Grünflächen.
7. Ab der Lärmschutzwand ist ein ca. 5 –10 m breiter Streifen von jeder Bebauung freizuhalten und einzugrünen. Die Pflanzen und Bäume sind in den textlichen Festsetzungen des B-Planes verbindlich festzulegen.
8. Der Unterhalt der Lärmschutzwand und des Grünstreifens sind im städtebaulichen Vertrag
zu regeln.
9. Die Grundrissoptimierung der Wohnbebauung entlang der Bahnstrecke ist so anzuordnen, dass die hohen Immissionsbelastungen, vor allem nachts, durch den Schienenverkehr die Richtwerte der TA-Lärm nicht überschreiten.
Die o.g. Punkte 1 – 9 erheben wir zum Antrag und beantragen gleichzeitig getrennte Abstimmungen der einzelnen Punkte.
Wir sind mit einer beschleunigten Verfahrensabwicklung nach der planerischen Überarbeitung einverstanden. Das schließt die Bereitschaft zu Sondersitzungen ein, um zu einem möglichst schnellen Abschluss des Verfahrens zu kommen.
Mit freundlichen Grüßen
Angela Diehl Annelie Proboszcz
2. stellv. Fraktionsvorsitzende Ratsmitglied/BezA West
Heinz Brazda Peter Henning
Ratsmitglied/BezA West Mitglied im StuMA/BezA West