
Närrische Ratssitzung am 23. Februar 2020
Dumeklemmer-Halle der Stadt Ratingen
Büttenrede der Bürger-Union
Nicole Mielke & Rainer Vogt
Helau, Ihr Narren, hört uns an,
die Bürger-Union, die ist nun dran,
die Wahrheit Euch heut zu berichten,
statt viele städtische Geschichten,
von dem, was alles stattgefunden,
in endlos langen Stadtratsstunden,
denn 2019 war ein Jahr so voller
Pleiten, Pannen und noch toller,
voll Pesch und was der so getrieben,
das haben wir mal aufgeschrieben!
Die Liste, die uns angetrieben,
ist lang und sie wird täglich länger,
uns wird mit unter bang und bänger,
doch Karneval gilt´s Luft sich zu machen,
von all den nicht so schönen Sachen,
dann dazu war er immer da,
der Karneval, Ihr Narrenschar!
Wir packen es an.
Wir machen das schon.
Denn wenn´s einer kann,
dann die Bürger-Union!
Um Schulen kümmern wir uns gern,
die Sorgen drum sind uns nicht fern,
ist alles alt und auch verschlissen,
die Eltern Lösungen gar vermissen,
moderne Technik Fehlanzeige,
von W-Lan ich mal besser schweige.
Jahrelang ist nichts geschehen,
das Ergebnis kann nun jeder sehen.
Die Schulen sind fast museal,
obgleich der Geldbeutel nicht schmal,
jahrelang nichts investiert,
viel zu wenig ist passiert!
Auch Kita-Plätze, die nun fehlen,
tun uns weh in unseren Seelen,
jahrelang haben wir gefragt,
„alles ist gut“ hat Steuwe gesagt,
gelächelt, wie er es immer tut,
doch irgendwann verließ der Mut,
ihn, und kam um die berühmte Ecke,
vor Wut wir gingen an die Decke.
600 Plätze fehlten nun,
und niemand wusste, was zu tun!
Verzeiht uns, wenn wir das so sagen,
doch so hat sich das zugetragen.
Wir fühlten uns ein Stück betrogen,
statt Wahrheit, wurden wir belogen.
Und guter Rat, der war jetzt teuer,
wie löschen wir das Plätze-Feuer?
6 neue Kitas her geschwind,
die Kosten nicht so wichtig sind!
Doch Kitas bauen auf die Schnelle,
ist schwierig, denn auf alle Fälle,
brauchts Planung und da haperts sehr,
denn gute Planer gibt’s nicht mehr,
der Arbeitsmarkt ist leergefegt,
Pesch einstellungsmäßig nichts bewegt!
Vier ganze Jahre ohne Leiter,
wusste mancher nicht mehr weiter!
Zuviel Projekte, zu wenig Power,
das erklärt die lange Dauer.
Nicht nur bei Kitas, wir hören es ständig
und können es fast schon auswendig.
In Ratingen kannst Du nichts starten,
auf Baugenehmigungen endlos warten.
Das nervt die Bürger, wie auch Investoren,
wer hier was will, der hat verloren!
Doch wollen wir nicht immer klagen,
auch Positives gibt es zu sagen.
Nach jahrelangem zähem Ringen,
scheint es nun doch noch zu gelingen,
das Rathaus fertig nun zu bauen,
wir wollen mal darauf vertrauen,
dass alles, was im Argen liegt,
letztendlich noch die Kurve kriegt.
Mit W-Lan surfen, mobil telefonieren,
ohne empfangstechnisch zu resignieren.
Mit Rolf Steuwe als IT-Dezernent,
bekannt als fachlich kompetent,
zudem noch fleißig wie ne Biene,
setzt alles auf die rechte Schiene!
Verwundert stolz kurz vor der Pension,
seht her, keine 7 Jahre, bin fertig schon!
Wir packen es an.
Wir machen das schon.
Denn wenn´s einer kann,
dann die Bürger-Union!
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Nun lasst uns mal das Thema wechseln,
zu anderen Dingen Verse drechseln.
Zum Beispiel Parkscheinautomaten,
die treulich ihre Dienste taten,
und mussten Münzen fressen bis,
doch jetzt kommt das Ärgernis,
bis uns auffiel und das ließ Pesch ächzen,
die Satzung abgelaufen, seit 2016.
Für Parker gab´s nun freie Stunden
In VV dafür Sondernutzen.
Wie kriegen wir nun die Kuh vom Eis?
Was kostet das – wie hoch der Preis?
Vor allem, wer trägt jetzt die Schuld?
Die Bürger verlieren doch die Geduld!
Doch statt Suche nach dem Grund der Panne,
hauen wir lieber die BU in die Pfanne.
Wir hätten´s einfach still und leise,
auf eine vertrauliche Art und Weise
dem Bürgermeister flüstern sollen,
beendet mal schnell die Kontrollen.
Und schreibt unbemerkt ne neue,
Satzung, denn wir sind dir treue!
Doch nicht Pesch, sondern der Stadt,
gilt der Treueeid vom Rat.
Die BU nimmt die Treue ernst,
für Bürger, denn wenn du verlernst,
hast Du im Stadtrat nichts verloren,
gehörst Du auch zu diesen Toren,
die statt Verletzung der Bürgerrechte
sich machen zum Verwaltungsknechte
Unsere Forderung nach „Geld zurück“,
für falsche Knöllchen endete zum Glück,
in Peschs Bereitschaft „ja, wir zahlen“,
denn dieses Jahr sind schließlich Wahlen.
Wir packen es an.
Wir machen das schon.
Denn wenn´s einer kann,
dann die Bürger-Union!
Der Klimaschutz in aller Munde,
dreht auch im Rat so manche Runde.
Die Grünen riefen „Notstand“ schon,
im Rat gab´s dafür Spott und Hohn.
Von CDU gab´s kontra nicht zu knapp,
wir machen schon genug, alles pappelapapp!
Die Bürger-Union, diese konstruktive,
ergriff daraufhin die Initiative.
Formulierte neue konkrete Ziele,
ohne Notstand, doch wie so viele
Ideen von uns, die werden geklaut,
diesmal in Verwaltungsvorlagen eingebaut.
Der Bürgermeister, erst mit wenig Lust,
bemerkt dann der Jugendlichen Frust.
Vor den Demos´s noch ein Saulus,
wurde der dann schnell zum Klimapaulus.
Von unten kam der Druck und auch von oben,
vom Umweltderzernenten angeschoben!
Für den ist Klimaschutz was für´s Herz.
Da gibt er gerne Geld ganz ohne Schmerz!
Für´n Kämmerer ist das doch nicht normal!
Grad darum ist er unser Fall!
Ach so, bevor wir das vergessen,
im letzten Jahr hat Flohr hier noch gesessen.
Als Dezernent für´s IT und Personal,
da war er unsere erste Wahl.
Sympathisch, kompetent und schlau,
beliebt bei allen, nur nicht bei BM und Frau,
in Sandwichstellung zwischen diesen beiden,
wollte er nicht länger leiden.
Wechselte freiwillig an den Niederrhein,
dazu fällt uns nun gar nichts ein.
Zwar haben wir den Rolf Steuwe noch,
als Bürgermeisters Allzweckwaffe, jedoch
erwarten wir in vielen Dingen,
nicht so ein entsetzlich zähes Ringen.
Digitale Verwaltung ein Fremdwort bleibt,
wenn Pesch keinen guten Nachfolger auftreibt!
Apropos Personal: Da spielten der Klaus
und seine First Lady mit uns Katz und Maus.
Er hatte es vor der Wahl noch hoch und heilig versprochen
Und danach sein Versprechen auch gleich gebrochen,
sie vom Job der Personalerin zu entbinden
und nen neuen Job für sie zu finden.
Das wurde auch Zeit, wie man uns erzählt,
zur Arbeit sich manch Mitarbeiter hat fast schon gequält.
Mehr als 200 Stellen sind neu zu besetzen,
hier gilt es die Mitarbeiter nicht zu verletzten.
Motivation ist das Gebot der Stunde,
denn liebe Verwaltung, der Bürger ist Kunde.
Erwartet Service und Leistung,
das ist nun mal so
und das nicht nur im Bürgerbüro!
Wir packen es an.
Wir machen das schon.
Denn wenn´s einer kann,
dann die Bürger-Union!
Vom Müllproblem wollen wir euch berichten,
auf dieses Thema können wir nicht verzichten.
Man findet allerhand Schund und Dreck,
die Stadt räumts doch dann wieder weg!
Am Papiercontainer schaut es täglich aus,
wie auf ner Abfallhalde – welch ein Graus.
Auch der Wald missbraucht als Abfallstelle,
da dachten wir auf alle Fälle,
dass wir was unternehmen müssen,
damit die Ferkel tüchtig büßen.
Müllsünder, die soll man hart bestrafen,
die sollen nicht mehr ruhig schlafen.
Und wenn man sie kann überführen,
dann braucht es krachende Gebühren.
Den Antrag hat die BU verfasst,
im Rat beschlossen, das hat gepasst.
Ein Jahr vorüber, nichts ist geschehen,
Ergebnisse wir wollen sehen!
Drum liebe Verwaltung, streng dich an,
und bleib an diesem Thema dran.
Wir packen es an.
Wir machen das schon.
Denn wenn´s einer kann,
dann die Bürger-Union!
Ein anderes Thema – Hertie Haus.
Das Spiel ist noch lange nicht aus!
Der alte Klotz ist abgerissen,
doch die Zukunft liegt im Ungewissen.
Ein neues schickes EDEKA, den wünscht sich jeder,
doch was sonst so kam aus der Investorenfeder,
das darf man öffentlich doch wohl noch sagen,
wirft für uns auf noch viele Fragen.
Genehmigt und gebaut ist schnelle,
doch wenn´s dann nicht läuft, auf alle Fälle,
kriegt man die Planung nicht so leicht bereinigt,
dann wird wieder die Politik gesteinigt.
Weshalb habt ihr nicht besser nachgedacht,
bevor ihr so´nen Unsinn macht?
Auch die Nachbarn, die sind nicht
glücklich mit 6 Meter Mauer direkt vor dem Gesicht.
Sie werden auf Einspruch nicht verzichten,
der Ball liegt bei Anwälten und Gerichten.
Wenn Stadt und Investor auf Maximalen beharren,
dann werden die Bürger noch jahrelang starren,
auf einen Teich umrahmt von Steinen,
das wäre doch wirklich nur noch zum Weinen!
Denn die Nachbarn, dass sind nicht die Bösen,
Probleme lassen sich besser gemeinsam lösen!
Denn noch ist Zeit, in sich zu gehen,
das Ding zum Guten noch zu drehen.
Wir packen es an.
Wir machen das schon.
Denn wenn´s einer kann,
dann die Bürger-Union
Zu guter Letzt, wo wir jetzt alle,
gerade sitzen in der schönen Halle,
die weg soll und was Neues gebaut,
wir haben unseren Ohren nicht getraut!
Gerade hat der Rat beschlossen, umzubauen
damit in Zukunft wir können schauen,
dass Restaurant und auch´s Foyer,
viel schöner werden, samt Entrèe.
Auf einmal heißt´s: das hält nicht mehr,
ne neue Halle muss schnell her!
Doch braucht es die?
Wir wollen´s nicht glauben,
denn liebe Stadt, du musst noch schrauben,
an vielen an wichtigeren Stellen,
davon wir können was verzellen.
Manche Schulen und kaputte Hallen,
die tun uns gar nicht gut gefallen.
Das Hochbauamt ist jetzt schon überfordert,
Prestigeobjekte, die man nun noch ordert,
die bringen das Faß zum überlaufen,
und werfen alles über´n Haufen.
An Planern gibt´s nen riesen Mangel,
die kriegt man gar nicht an die Angel.
Und deshalb, lieber Bürgermeister,
sind deine Pläne Scheibenkleister!
Nimm endlich ernst unsere Kritik –
ne neue Stadthalle ist höchstens Zukunftsmusik!
Wir packen es an.
Wir machen das schon.
Denn wenn´s einer kann,
dann die Bürger-Union!
Wir könnten noch so viel berichten,
doch die Zeit drängt, so müssen wir verzichten.
Sonst wird der dicke Heinz nervös
und ist auf uns noch furchtbar bös,
wenn wir hier zeitlich maßlos überzogen,
ist er uns nicht mehr gut gewogen.
Doch Ihr müsst nicht traurig sein,
es kommen ja noch Engel und Teufelein.
Er ist prima und sie kann es:
Tim Eric Jope und Tina Pannes.
Die heizen Euch gleich weiter ein.
Wir sind jetzt raus, wir fanden´s fein.
Wir packen es an.
Wir machen das schon.
Denn wenn´s einer kann,
dann die Bürger-Union!
Wir danken euch sehr für die Aufmerksamkeit
und wünschen euch noch eine schöne Restkarnevalszeit!
HELAU