
Herrn
Bürgermeister
Klaus Konrad Pesch
Minoritenstr. 2 - 6
40878 Ratingen
09.02.2023
Antrag zu TOP 20 der Ratssitzung am 14. Februar 2023
(Beschlussvorlage 230/2022, 3. Ergänzung)
Heraufsetzung Bädertemperaturen (Sport- und Mehrzweckbecken)
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
zur vorgenannten Beschlussvorlage beantragt die Fraktion der Bürger-Union Ratingen:
Die Vertreter der Stadt Ratingen in Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung
der Stadtwerke Ratingen GmbH werden darum gebeten, darauf hinzuwirken, die
Temperaturen in den Bädern in den Sport- und Mehrzweckbecken der Bäder kurzfristig
wieder auf das Niveau vor der Energiekrise zu setzen.
Begründung:Die Energiesparmaßnahmen der Stadt Ratingen haben erfreulicherweise zu erheblichen
Einsparungen geführt. So wurden laut Vorlage in den Bädern Gaseinsparungen
von über 20% erreicht. Gleichzeitig hat der milde Winter dazu geführt, dass die Gasspeicher
weiterhin zu über 75% gefüllt sind. Außerdem verfügt Deutschland mittlerweile
über LNG Terminals, die die Versorgungslage auf dem Gasmarkt weiter entspannen.
Diesen Umstand haben eine ganze Reihe von Nachbargemeinden zum Anlass genommen,
die Senkung der Bädertemperaturen wieder zurückzunehmen, unter anderem
Heiligenhaus.
Jedenfalls für die Sport- und Mehrzweckbecken hält die Fraktion der Bürger-Union die
Rücknahme der Temperaturabsenkung für dringend angezeigt. Dies nicht nur, um das
Angebot der Bäder wieder attraktiver zu machen, sondern vor allem vor dem Hintergrund
der stark eingeschränkten Nutzbarkeit der Bäder durch Kinder.
Die Fraktion der Bürger-Union haben zahlreiche Stimmen von Eltern und Lehrern erreicht,
nach denen ein schulischer Schwimmunterricht und ein privates Schwimmenlernen
im gegenwärtigen Temperaturumfeld kaum sinnvoll möglich ist. Bekanntlich kühlen
die Körper von Kindern deutlich schneller aus als die von Erwachsenen. Das führt dazu,
dass Kinder bei den gegenwärtigen Wassertemperaturen schon nach wenigen Minuten
so zittern, dass sie die Schwimmausbildung nicht fortsetzen können.
Rat und Verwaltung müssen sich neben der Verantwortung für das Energieeinsparen
ebenfalls der Verantwortung für die Schwimmfertigkeiten von Kindern bewusst sein.
Schon im Zuge der Schwimmbadschließungen aufgrund der Corona Krise hat die
DLRG gewarnt, dass der Anstieg schwimmunfähiger Kinder die Gefahr einer erhöhten
Anzahl von Badeunfälle nach sich zieht. Dasselbe darf nicht die Folge der Energiekrise
sein.
Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Entspannung der Energiekrise ist es daher
dringend geboten, wieder die Voraussetzungen für eine effiziente Schwimmausbildung
zu schaffen. Wenn dies gleichzeitig den Komfort und die Attraktivität der Bäder steigert,
ist dies sicherlich ein angenehmer Nebeneffekt.
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Vogt Dr. Michael Krömker
Fraktionsvorsitzender Ratsmitglied