
aus dem Ratinger Wochenblatt vom 10. Februar 2011:
Sportpark ohne Namen
Wenn Bürgermeister Harald Birkenkamp im November die neue Bezirkssportanlage einweiht, auf welchen Namen wird er sie dann taufen? Diese Frage wird noch eine Weile offen bleiben. Die Verwaltung hatte den Vorschlag „Sportpark an der Anger“ in den Raum gestellt. Die Fraktion der Bürger-Union aber hatte eine pfiffigere Idee: Warum nicht einen Sponsor suchen, der der Anlage seinen Namen gibt und gleichzeitig ein paar Euro für die Jugendarbeit auf dem Gelände locker macht?
Im Sportausschuss stand das Thema nun erneut auf der Tagesordnung und Beigeordneter Rolf Steuwe appellierte sogleich an die Politik, die geplagte Verwaltung von der Mühsal der Sponsorenfindung zu entbinden. Es sei sehr schwierig für ein Trainingsgelände einen Namensgeber zu finden, wahrscheinlich bleibe die Suche sowieso erfolglos, also: „Ersparen Sie uns die Arbeit!“
In der folgenden Debatte zeigte sich vor allem die CDU geneigt, ihrem Parteifreund in der Verwaltungsspitze angesichts drohender Mehrarbeit zu Hilfe zu eilen. Die Bürger-Union hingegen beharrte auf ihrem Antrag. Und es gab neue, sponsorenlose Namensvorschläge: „Angersportpark“ führte Patrick Anders von der CDU ins Feld, das sei schön kurz. „Sportpark Ratingen“ war die Idee des Liberalen Jürgen Stuers, denn Ratingen müsste doch im Namen vorkommen. Mit Verlaub: Dagegen ist der Verwaltungsvorschlag ein Feuerwerk an Originalität!
Nicht zuletzt auf Drängen von Detlev Czoske (Bürger-Union) kamen die Politiker überein, dass man bis zur Einweihung der Sportanlage ja noch etwas Zeit hat. Und so wurde die Namensgebung einstimmig auf die letzte Sitzung vor den Sommerferien vertagt. Die Stadt muss weiter nach Sponsoren suchen, doch für den Fall, dass sie einen findet, zog Kämmerer Klaus Pesch den Ausschussmitgliedern in Punkto Verwendung der Einnahmen einen Zahn: „Nicht, dass Sie da einen Sportverein im Auge haben. Das Geld bekomme ich, das geht in den städtischen Haushalt!“ Peschs schelmisches Grinsen dabei sprach Bände.