aus der Rheinischen Post "online", erstellt am: 30.03.2011
URL: www.rp-online.de/duesseldorf/ratingen/nachrichten/ratingen/Buendnis-gegen-den-Muell_aid_981410.html
Bündnis gegen den Müll
VON NORBERT KLEEBERG
- zuletzt aktualisiert: 30.03.2011
Ratingen (RP) "Unser sauberes Ratingen" – so heißt ein fraktionsübergreifendes Projekt, das die Bürger Union anstoßen will. Hintergrund: An vielen Ecken in der Stadt türmt sich der Abfall.
Flaschen, Tüten, Verpackungspapier, Zigarettenkippen, eine alte Matratze, ein verrosteter Tresor, Fahrräder, eine Fahnenstange – die Liste der sorglos entsorgten Dinge, die beim Dreck-weg-Tag in Ratingen Anfang März gefunden wurde, ist lang. Acht Tonnen Müll kamen laut Baubetriebshof zusammen. Am vergangenen Wochenende bestätigte sich beim Müllsammel-Tag in Homberg der traurige Trend: Einige Bürger scheren sich buchstäblich einen Dreck um die Sauberkeit ihrer Stadt.
Paten in den Stadtteilen?
Die Bürger Union (BU) sagt der zunehmenden Vermüllung nun den Kampf an, will sozusagen ein nachhaltiges Bündnis gegen Dreck und weggeworfenen Abfall schmieden. In fast jeder Stadtteil-Bürgersprechstunde der BU werde man von besorgten Bürgern auf die mangelnde Sauberkeit in ganz Ratingen angesprochen, betonen BU-Ratsmitglied Dr. Alfred Dahlmann und Detlev Czoske, der für die BU im Bezirksausschuss Lintorf/Breitscheid sitzt.
Laut Dahlmann und Czoske findet man insbesondere in der wärmeren Jahreszeit am Soestfeld, am Jean-Frohnhoff-Weg und am Dickelsbach in Lintorf viel Unrat und kaputte oder leere Wodkaflaschen. Papierkörbe an den Parkbänken bleiben ungenutzt, der Müll landet einfach im Gebüsch. An Lintorfer Bushaltestellen und in Parkanlagen sehe es nicht besser aus, so die BU.
Dreck-weg-Tage, die von der Verwaltung in allen Stadtteilen und von der Homberger SPD organisiert werden, "können das grundsätzliche Problem nicht lösen", so die BU, die in einem Schreiben an Bürgermeister Harald Birkenkamp eine neue Projektgruppe vorschlägt. In diesem Gremium mit dem Titel "Unser sauberes Ratingen" sollen Vertreter der Fachämter, der Fraktionen, des Jugend- und Seniorenrates und der Ratingen Marketing GmbH (RMG) mitarbeiten.
RMG-Geschäftsführer Frank Rehmann betont: "Ratingen ist keine schmuddelige Stadt. Es gibt viele Kleinigkeiten, die stören. Zum Beispiel an den Autobahnab- und -auffahrten liegt Müll herum." Rehmann setzt auch auf die Eigeninitiative. "Wenn zum Beispiel Telefonhäuschen verschmiert sind, dann informiere ich die zuständigen Stellen."
Die Projektgruppe soll unter anderem die Standorte der Papierkörbe, Glas- und Papiercontainer auf den Prüfstand stellen. Zudem soll geklärt werden, ob man Ein-Euro-Kräfte einsetzen kann.
Die FDP begrüßt den Vorstoß der BU, den man aus Sicht der Liberalen noch erweitern könnte. FDP-Fraktionschefin Hannelore Hanning schlägt vor, dass Bürger Patenschaften für Straßenabschnitte in den Stadtteilen übernehmen – eine Idee, die bei den Spielplatz-Paten erfolgreich umgesetzt wurde.
Das Thema Müll soll auf der nächsten Sitzung des Bezirksausschusses Homberg/Schwarzbach behandelt werden. Hanning: "Die Wartehäuschen an der Steinhauser Straße sind ständig verdreckt und verschmiert. Da muss etwas passieren."
© RP Online GmbH 1995 - 2011
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit Genehmigung der RP Online GmbH