Bürger-Union zeigt sich enttäuscht vom Abstimmungsverhalten der anderen
Fraktionen und von der Verwaltung zum Schulentwicklungsplan
In der gestrigen Sondersitzung des Schulausschusses wurde der Schulentwicklungsplan für die kommenden fünf Jahre für die Sekundarstufe diskutiert. Neben dem Beschlussvorschlag der Verwaltung, die Einrichtung eines Hauptschulzweiges an Realschulen weiterzuverfolgen und in einer anlassbezogenen Schulentwicklungsplanung darzustellen, wurde der Antrag der Bürger-Union beraten, die Möglichkeit zu prüfen, eine Hauptschule im Kreis Mettmann neu zu gründen. Entgegen anderslautender anfänglicher Kompromissbereitschaft, die Verwaltung mit der Prüfung der Einrichtung einer neuen Hauptschule in Trägerschaft des Kreises – ggfs. mit Standort Ratingen – zu beauftragen, lehnten alle anderen Fraktionen in der Abstimmung dann diesen Vorschlag ab.
Die Fraktion der Bürger-Union ist nach wie vor der Auffassung, dass die Einrichtung des Hauptschulzweiges an den beiden Ratinger Realschulen erhebliche Gefahren für den Bestand einer Realschule birgt. Der Fachausschuss hat sich gestern gegen unsere Stimmen über alle von den betroffenen Realschulen und den Elternpflegschaftsvertretern dieser Schulen geäußerten Bedenken hinweggesetzt.
Bezeichnend ist an dieser Stelle auch das Versenden einer Pressemitteilung der Fachverwaltung zwei Stunden vor der Sitzung des Fachausschusses, in dem der Öffentlichkeit und den politischen Vertretern suggeriert werden sollte, die Einrichtung der Hauptschulzweige sei alternativlos. Die Fraktion der Bürger-Union missbilligt eine solche Pressearbeit, die allen Gepflogenheiten der demokratischen Willensbildung zuwiderhandelt. Wir erachten diese Vorgehensweise als Missachtung der politischen Entscheidungsträger. Wir lassen uns per Pressemitteilung der Stadt keine Denkverbote auferlegen!
Die Bedenken der anwesenden Eltern der Friedrich-Ebert-Schule, die dem Schuldezernenten, Herrn Steuwe, vor Beginn der Sitzung 650 Unterschriften als Interessenbekundungen gegen diese Einführung überreicht hatten, wurden von den anderen Fraktionen nicht ernst genommen. Die Bürger-Union, die sich schon seit ihrer Gründung für die Stärkung der Realschulen eingesetzt hat, hält den nun beschlossenen Weg nicht für den Richtigen.
Die Fraktion der Bürger-Union ist sich zwar darüber im Klaren, dass wenn überhaupt ein Hauptschulzweig an den Realschulen eingerichtet werden muss, eine grundlegende äußere Differenzierung, also die Einrichtung einer eigenen Hautschulklasse ab Klasse sieben, der einzig denkbare Weg sein kann. Dennoch sind wir davon überzeugt, dass die Neugründung einer Hauptschule ein ungleich besseres pädagogisches Konzept für die Schülerinnen und Schüler mit Hauptschulempfehlung darstellen würde.
Insgesamt ist die Bürger- Union enttäuscht, dass der Vorschlag, eine neue Hauptschule im Kreis einzurichten, nicht geprüft und stattdessen direkt abgelehnt wurde. Wir werden im Hauptausschuss und Rat weiterhin darauf drängen, dass diese Alternative zumindest von der Verwaltung geprüft werden soll. Die gestern gezeigte Blockadehaltung und Ignoranz der anderen Fraktionen nehmen wir mit Befremden zur Kenntnis.
Rainer Vogt Angela Diehl Nicole
Fraktionsvors. 1. stellvert. Fraktionsvors.
Nicole Mielke Christian Koch
Vors. SchulA Sprecher SchulA