
Herrn Bürgermeister
Harald Birkenkamp
Rathaus
Minoritenstraße 2-6
40878 Ratingen
28. März 2011
Projekt: „Unser sauberes Ratingen“
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
schon seit geraumer Zeit beschäftigt sich die Bürger-Union Ratingen mit dem Thema „Sauberkeit“ in unserer Stadt, da leider eine zunehmende Vermüllung in Ratingen festzustellen ist. Müllberge am Straßenrand, Gewerbemüll, Bauschutt, alte Fahrräder oder sogar alte abgemeldete Kraftfahrzeuge - alles Zeichen der Vermüllung im gesamten Ratinger Stadtgebiet. Zunehmend auffällig ist auch die Unsauberkeit an öffentlichen Plätzen, an Haltestellen, in Parkanlagen und auf Grünflächen sowie in der Nähe der Ratinger Schulen. Nicht zu übersehen sind, bedingt durch die Uneinsichtigkeit einiger Hundehalter, auch die Hinterlassenschaften vieler Vierbeiner auf den Bürgersteigen und in den Grünanlagen. Auffällig sind auch durch Kaugummi und Essensreste verunreinigte Straßen und Plätze sowie, je nach Jahreszeit, nicht von Laub oder Eis und Schnee gesäuberte Bürgersteige. Graffiti-Schmierereien zählen mittlerweile genauso zur Tagesordnung wie mutwillige Sachbeschädigungen. Zunehmend belastet wird die Verwaltung mit Bitten, den Müll zu beseitigen oder zusätzliche Papierkörbe aufzustellen.
Geht man insbesondere in der wärmeren Jahreszeit Samstags- oder Sonntagsmorgens am Soestfeld, dem Jean-Frohnhoff-Weg oder den Weg am Dickelsbach in Lintorf entlang, so findet man regelmäßig Unrat oder zerschlagene bzw. ganze - in der Regel - Wodkaflaschen auf, die die meist Jugendlichen dort nächtens „vergessen“ haben. An den Parkbänken bleiben Papierkörbe ungenutzt, der Müll wird einfach fallengelassen oder ins Gebüsch geworfen. Der Bachlauf des Dickelbaches selbst ist ebenfalls zugemüllt. An den Lintorfer Bushaltestellen und in den Parkanlagen sieht es nicht besser aus. Diese exemplarischen Beispiele ließen sich sicherlich auf alle Ratinger Stadtteile ausdehnen.
In fast jeder Stadtteil-Bürgersprechstunde werden wir von besorgten Bürgern auf die mangelnde Sauberkeit in ganz Ratingen angesprochen.
Leider aber gilt: Fast niemand übernimmt die Initiative oder Verantwortung und handelt! Auch die regelmäßig seitens der Verwaltung in allen Stadtteilen oder auch wie in Homberg durch die SPD initiierten und durchgeführten „Dreckwegtage“ können das grundsätzliche Problem nicht lösen, da hier von einigen Wenigen nur punktuell und jeweils an einem Tag für eine gewisse Sauberkeit gesorgt werden kann. Eine dauerhafte Lösung wird dadurch nicht erreicht.
Wir meinen, dass Ansatzpunkt für eine Lösung des „Sauberkeitsproblem“ die Sensibilisierung der Bevölkerung für dieses Thema ist.
Dies wollen und müssen wir erreichen und beantragen deshalb kurzfristig
unter Einbeziehung der Fachämter und der RMG die Gründung einer fraktionsübergreifenden Projektgruppe „Unser sauberes Ratingen“.
In dieser Projektgruppe sollten Lösungsansätze erarbeitet werden, damit Ratingen nicht weiter vermüllt. Es würde sich u.a. anbieten, durch die Print- und Internetmedien sowie durch Radio Neandertal begleitete Kampagnen zu starten, mit z.B. dem
- Motto in der ersten Phase: Mein/unser Ratingen soll sauber werden…
- Motto in der zweiten Phase: Mein/unser Ratingen soll sauber bleiben…
Diese Kampagne könnte durch
- Plakate, Broschüren und Flyer sowie Rundfunkspots
begleitet werden, auf oder in denen Zusammenhänge der Stadtentwicklung, Stadthygiene, Städtereinigung, Abfallbeseitigung, des Umweltschutzes und persönlichen Verhaltens dargestellt sind.
Das Projekt sollte in Kindergärten und Schulen vorgestellt und erläutert werden, das Ziel verfolgend, hier bereits präventiv tätig zu werden und gerade auch durch die Mitarbeit der Kindergarten- und Schulleitungen sowie der Kindergartenmitarbeiter/innen und der Lehrkörper, das Ziel der Kampagne zu erreichen. Auch in Jugendclubs und über den Stadtsport Verband in den angeschlossenen Vereinen könnte diese Projektidee kommuniziert werden.
Die Finanzierung dieser Maßnahmen sollte durch Sponsoring möglich sein.
Auch sollten in der Projektgruppe Planungen und Lösungen für alle relevanten, vorbeugenden und nachhaltigen Maßnahmen zur Erhaltung der dann vielleicht erzielten Sauberkeit erarbeitet werden. Hierzu ist es notwendig, auch z.B. über folgende Kriterien nachzudenken:
- Papierkörbe: wo/Standorte/Reinigungszyklus
- Glas- und Papiercontainer Standorte / Sauberkeit im Umfeld
- Hundekot/Hundekotbeutel
- Müllpolizei/Müllnotruf/Müllnotdienst
- sind „1 Euro Kräfte“ einsetzbar?
Wie schlagen vor, dass je Fraktion zwei Mitglieder für die Projektgruppe benannt werden. Auch sollten der Jugend- und der Seniorenrat in dieser Projektgruppe vertreten sein.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Alfred Dahlmann Detlev Czoske
Ratsmitglied Mitglied im BezA Ratingen-Lintorf/Breitscheid