
Herrn
Klaus Konrad Pesch
Minoritenstr. 2 - 6
40878 Ratingen
22.04.2025
Prüfauftrag: Ansiedlung eines Mini- Supermarktes zur Verbesserung des Lebensmittel Einzelhandelsangebotes im Bereich Homberg-Süd
Beratungsfolge: Bezirksausschuss Homberg/ Schwarzbach, Wirtschaftsförderungsausschuss, HAFA, RatSehr geehrter Herr Pesch,
die Fraktion der Bürger-Union beantragt:
Die Verwaltung wird gebeten,
1. die planungsrechtlichen Rahmenbedingungen einer Ansiedlung eines sog. „Mini-Supermarktes“ im Bereich Homberg-Süd zu prüfen. Hier sind geeignete Flächen zu eruieren, die sich für eine Projektrealisierung grundsätzlich eignen könnten.
2. Parallel hierzu möge die städtische Wirtschaftsförderung mit potenziellen Betreibern eines solchen Mikrostores mit der Zielvorgabe Kontakt aufnehmen, die Grundversorgung der Homberger Bevölkerung mittels Neuansiedlung zu verbessern.
3. Die Ergebnisse dieser Prüfung sind den o.g. Ausschüssen zur weiteren Beratung vorzulegen.
Begründung:Seit dem bedauernswerten Großbrand auf dem ehemaligen Gelände des Homberger Frischemarktes Anfang September 2021 gibt es für den Stadtteil mit seinen etwa 5000 Einwohnern mit Ausnahme eines Discounters im Gewerbegebiet keine Versorgung mit Artikeln des täglichen Bedarfes mehr. Bemühungen des Planungsamtes um eine Wiederbelebung eines adäquaten Angebotes am vormaligen Standort sind seit knapp 4 Jahre erfolglos. Eine Änderung dieser Misere ist, auch nach Aussage der Fachverwaltung, momentan nicht erkennbar. Die ehemalige Fläche ist zu klein für einen rentablen Vollsortimenter, hinzu kommt das Parkplatzproblem, genügend Stellplätze sind hier nicht darstellbar.
Gerade im Bereich Homberg-Süd leben viele ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger, die eine ortsnahe, fußläufig erreichbare Grundversorgung mit Lebensmitteln und Dingen des alltäglichen Gebrauchs schmerzlich vermissen.
Der Lebensmitteleinzelhändler Tegut begann vor einigen Jahren mit einem innovativen Konzept von automatisierten Kleinsupermärkten unter dem Markennamen „Teo“. Hier werden auf einer Verkaufsfläche von etwa 50 qm zwischen 800 und 950 Artikel von A wie Apfel bis Z wie Zahnpasta vertrieben. Das Ganze funktioniert ohne Verkaufspersonal, Zugang und Bezahlung sind via EC- Karte oder App geregelt, der Einkauf 24/7 möglich.
Inzwischen haben auch die beiden größten Lebensmitteleinzelhandelskonzerne, Rewe („Fritz- Nahkauf Box“) und Edeka nachgezogen und haben verschiedene Pilotstandorte an den Start gebracht. Neben dem geringen Flächenverbrauch für den Markt selbst sind natürlich auch die viel geringere Anzahl der notwendigen Stellplätze von entscheidender Bedeutung. Das Konzept ist nicht für den Großeinkauf gedacht, die meisten Kunden werden hierbei zu Fuß oder mit dem Rad zum Einkaufen kommen.
Die Fraktion der Bürger-Union ist sich durchaus bewusst, dass eine von uns zur Prüfung vorgeschlagene Lösung nicht geeignet ist, den Status quo ante wiederherzustellen. Trotzdem halten wir es für dringend geboten, statt eines weiteren jahrelangen Stillstandes durch kreative Alternativlösungen den Betroffenen vor Ort wieder ein Angebot machen zu können. Idealerweise könnte man ein solches Konzept auf öffentlichen, städtischen Flächen realisieren, ohne große Flächenversiegelungen auskommen und zügig den jetzigen akuten Unterversorgungszustand beenden.
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Vogt Rolf Wichert
Fraktionsvorsitzender sachk. Bürger BezA Homberg
Dr. Michael Krömker
Ratsmitglied, Sprecher Wirtschaftsförderungsausschuss