
Herrn
Klaus Konrad Pesch
Minoritenstr. 2 - 6
40878 Ratingen
15.03.2021
Prüfauftrag Kooperationsmodell Ratinger Ostbahnhof
Beratungsfolge: BezA1 am 17.03.21 und Rat 23.03.21Sehr geehrter Herr Pesch,
die Fraktion der Bürger-Union Ratingen beantragt,
die Verwaltung wird beauftragt, bis zu den Haushaltsberatungen des Haushalts 2022, unter Einbeziehung des verbliebenen Interessenten, ein Nutzungskonzept zu entwi- ckeln. Zu denken wäre hier u.a. an ein Kooperationsmodell mit einem erfahrenen Gastronom - mit kulturellem Angebot - zwecks gemeinsamer Nutzung der Immobilie Ratinger Ostbahnhof. Im Falle einer realistischen Perspektive eines Kooperationsmodells wird die Verwal- tung gebeten, dem Rat und den Fachausschüssen bis dahin ein tragfähiges Gesamt- konzept inklusive der dazu benötigten Planungskosten vorzulegen.Begründung:
Nachdem der Stadtrat sich mehrheitlich im Jahre 2019 für eine Verpachtung des Ostbahnhofs an einen Ratinger Gastronomen entschieden hatte, führten die Verhandlungen in der Folge aus verschiedenen Gründen nicht zu dem gewünschten Ergebnis. Der verbliebene Interessent, der eine Tanzschule in Ratingen betreibt, zeigt weiterhin Interesse an dem Objekt und hat sein im wesentlichen fertiges Gesamtkonzept den Fraktionen nochmals vorgestellt. Kritiker des Tanzschulenkonzeptes favorisierten vor zwei Jahren die gastronomische Nutzung vor allem, weil damit dem Ziel, den Ostbahnhof als einen Ort der Begegnung für viele Bürgerinnen und Bürger zu schaffen, eher Rechnung getragen werden kann. Das Tanzschulenkonzept orientiert sich im Wesentlichen an ihren eigenen Mitgliedern. Das seinerzeit vorgelegte gastronomische Konzept von Herrn Vossel erschien vielen Ratsmitgliedern, auch mehrheitlich unserer Fraktion, als zu unattraktiv und eher als notwendiges Beiwerk.
Ziel der Entwicklung des Ostbahnhofs sollte nach wie vor die Öffnung für alle Bürger sein. Einen weiteren Stillstand des Ostbahnhofs gilt es zu verhindern. Daher ist es erforderlich, unter Einbeziehung des Tanzschulbetreibers, der sicherlich dazu beitragen wird, die Entwicklung voranzutreiben, ein neues Nutzungskonzept zu entwickeln. Dieses sollte die Nutzung als Tanzschule mit einem sehr breit gefächerten Tanzsportangebot vorsehen. Daneben sollte jedoch eine weitere Nutzung gewährleistet werden.
Vorstellbar wäre ein Gastronomiebetrieb, mit dem auch das kulturelle Angebot, sei es im Bereich Musik (Jazz, Blues etc.) oder auch im Bereich Kleinkunst, Kabarett und Comedy, für die Ratinger Bürgerinnen und Bürger entscheidend erweitert werden könnte. Dies sollte ein zwingender Bestandteil des Gesamtkonzeptes werden.
Die von der SPD im Antrag Nr. 23 zu den Haushaltsberatungen ins Spiel gebrachte parallele Prüfung einer INTEK-Förderung halten wir für sinnvoll, einen kompletten Restart des Projektes hingegen für ebenso unnötig, wie die im Haushaltsantrag 66 von den Bündnis 90 / Die Grünen beantragten Planungsmittel. Denn ohne ein tragfähiges Nutzungskonzept sind bauliche Veränderungen oder Sanierungsarbeiten am Objekt, mit Ausnahme dringend notwendiger Ausbesserungsarbeiten, nicht sinnvoll abzuarbeiten.
Um strategisch und auch vom Kostenmanagement her sinnvoll in die denkmalgeschützte Immobilie investieren zu können, und an der grundsätzlichen Notwendigkeit dieser Investition dürfte wohl kein Zweifel bestehen, ist es jetzt notwendig, ein Gesamtkonzept nachzuverhandeln.
Dazu sollte die Zeit bis zur Einbringung des nächsten Haushalts genutzt werden.
Mit freundlichen Grüßen.
Rainer Vogt Robert Ellenbeck Thomas Angst
Fraktionsvorsitzender 2. stellvertr. Fraktionsvors. Sachkundiger Bürger