
Herrn
Klaus Konrad Pesch
Minoritenstr. 2 - 6
40878 Ratingen
31.03.2025
Antrag auf Tagesordnungspunkt für den Jugendhilfeausschuss am 29.04.2025
„Regelungen zur Notbetreuung in den städtischen Kindertagesstätten und die damit verbundene Elternkommunikation“Sehr geehrter Herr Pesch,
die Fraktion der Bürger-Union beantragt:
Die Verwaltung wird gebeten, in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses zur oben genannten Thematik einen aktuellen Sachstandsbericht zur Betreuungssituation an den städtischen Kindertagesstätten abzugeben. Hierbei interessieren uns insbesondere die Anzahl der kurzfristig notwendig gewordenen Ausfälle an Betreuungsleistungen in den verschiedenen Kitas, der aktuellen Stand der besetzten Stellen im Vergleich zum Stellenplan, die Besetzungsquote der Springerstellen und die Gründe für den von der Elternschaft beklagten zunehmenden Ausfall einer verlässlichen Kinderbetreuung.
Begründung:Eine verlässliche Kinderbetreuung ist unserer Auffassung nach eine absolut unerlässliche Pflichtaufgabe eines jeden Trägers der Kindertagespflege. Die berufstätigen Mütter und Väter müssen darauf bauen können, dass ihre Kinder nur in absoluten Ausnahmefällen zu Hause oder von Familienangehörigen betreut werden müssen, weil eine Betreuungsleistung in der Kindertagesstätte nicht möglich ist.
Uns ist die Belastung der Erziehungsarbeit in Kitas durchaus bewusst, ebenso der vergleichsweise hohe Krankenstand, der sicher auch aus der Belastungssituation resultiert.
Deshalb hat sich die Bürger-Union bereits vor 8 Jahren erfolgreich für die Einführung eines Springerpools eingesetzt, um die Situation nachhaltig zu verbessern. Insgesamt ist die Personalausstattung bzw. der Betreuungsschlüssel an den städtischen Kitas im Soll mehr als zufriedenstellend.
Dennoch erreichen uns in letzter Zeit vermehrt Hilferufe aus der Ratinger Bürgerschaft mit der Bitte, das Thema verlässliche Kinderbetreuung auf die politische Agenda zu setzen.
Gemäß diesen Ausführungen kam es in der jüngeren Vergangenheit vermehrt zu sehr kurzfristigen und kaum händelbaren Ausfällen. Es gebe weder einen Stufenplan noch eine Bedarfsabfrage oder eine akzeptable Vorwarnzeit. Innerhalb weniger Stunden müssten die meist berufstätigen betroffenen Eltern eine Lösung suchen. Nach Angaben der Elternschaft summierten sich in einer städtischen Kita im Jahr 2025 die Einschränkungen oder gar Streichungen der Betreuung auf fast 20%, dabei waren die Warnstreiks des aktuellen Tarifstreiks noch nicht mit eingerechnet.
Wir haben an dieser Stelle vollstes Verständnis für die Sorgen und Nöte der Betroffenen und möchten von der Verwaltung Lösungsvorschläge für eine Verbesserung der Situation in Erfahrung bringen. Dies kann die Implementierung eines bedarfsgerechten Notbetreuungssystems sein oder auch zunächst Anpassungen der Kommunikation mit der Elternschaft und innerhalb dieser. Es sollte dabei überlegt werden, den Eltern zu ermöglichen, sich gegenseitig zu helfen bzw. sich zu organisieren. Dies ist offensichtlich momentan seitens der Verwaltung nicht erwünscht und wird nicht gestattet.
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Vogt
Fraktionsvorsitzender