
Herrn Bürgermeister
Harald Birkenkamp
Rathaus
Minoritenstraße 2-6
40878 Ratingen
22. Mai 2013
Resolution Inklusion Sehr geehrter Herr Birkenkamp,
die rot-grüne Landesregierung hat die Verantwortung für die Ausgestaltung und das Gelingen der schulischen Inklusion in die Hände der kommunalen Schulträger gelegt. Damit die Stadt Ratingen ihre neu formulierten Aufgaben qualitativ und quantitativ angemessen erfüllen kann, ist die Bereitstellung der hierfür erforderlichen Ressourcen in materieller und personeller Hinsicht erforderlich. Da die Einrichtung von Integrativen Lerngruppen eine auf Nachhaltigkeit gerichtete Maßnahme ist, wird sie nur dann erfolgreich sein können, wenn sie die notwendige Unterstützung erfährt. Die räumlichen, sächlichen und personellen Voraussetzungen müssen geschaffen werden, damit die Schulen die neuen Aufgaben mit Blick auf die optimale Förderung der zu inkludierenden Kinder wahrnehmen können. Wie in anderen Fällen auch, müssen die Kommunen in Vorleistung treten. Es ist abzusehen, dass sich das Land später auf die bewährte Praxis zurückziehen wird, die Lasten bei den Kommunen zu belassen. Auch dies gilt es zu verhindern.
Wir beantragen folgende Resolution an die Landesregierung zu beschließen:
Die NRW-Landesregierung wird aufgefordert,
- die Doppelbesetzung bei inklusivem Unterricht an den Schulen zu sichern. Insbesondere in den Fällen sozialer und emotionaler Behinderung ist es für die einzelne Lehrkraft unmöglich, den Anforderungen eines geregelten Unterrichts und der Betreuung der behinderten Kinder in guter Qualität gerecht zu werden.
- die Existenz der Förderschulen weiterhin zu sichern, um den Eltern und Kindern eine problemgerechte Betreuungsalternative zu gewährleisten,
- die Kommunen bei den notwendigen Gebäudeinvestitionen (Barrierefreiheit) in angemessenem Umfang zu unterstützen,
- die notwendige personellen Voraussetzungen durch verstärkte Einstellung von Fachlehrern mit Förderschulausbildung zu schaffen,
- dafür Sorge zu tragen, dass der Bereich Inklusion in der Lehrerausbildung an den Hochschulen angemessen berücksichtigt wird,
- zu veranlassen, dass die Inklusion bei der Ausbildung der Lehramtsanwärter als Pflichtbereich verankert wird.
- dass den bestehenden Kollegien die Möglichkeit zu einer qualitativ hochwertigen Weiterbildung zum Thema Inklusion gegeben wird.Mit freundlichen Grüßen
Angela Diehl Detlef Wörner
1. stellvertr. Fraktionsvorsitzende Mitglied im SchulA