
Herrn Bürgermeister
Klaus Konrad Pesch
Eutelis-Platz 3
40878 Ratingen
31. Mai 2015
Sondersitzung Jugendhilfeausschuss
KiTaStreik - Notfallbetreuungsplan, Alternativen
Sehr geehrter Herr Pesch,
wir beantragen aufgrund höchster Dringlichkeit die
sofortige Einberufung einer Sondersitzung des Jugendhilfeausschusses mit dem TOP "Schaffung von Betreuungsmöglichkeiten während des KiTa-Streiks".
Durch den verschärften Streik sehen sich ein Vielzahl von Eltern nicht mehr in der Lage, ihre Kinder anderweitig unterzubringen. Gleitzeit, Urlaubszeit, Überstunden sind aufgebraucht, die Möglichkeiten sind ausgereizt und erschöpft. Wir sehen hier jetzt die Stadt in der Verantwortung.
Die Umsetzung des sog. "Bonner Modells" - Betreuung durch Eltern in städtischen Einrichtungen-, die zurzeit auch in Ratingen geplant wird, dürfte nicht ausreichend sein, um alle Kinder unterbringen zu können. Auch hier sollen ja vornehmlich nur die Eltern die Betreuungsarbeit leisten. Hier müssen ergänzende Planungen erfolgen.
Wir halten beispielsweise die Einbeziehung des Stadtsportverbandes für zielführend, damit von dort die Unterstützung durch die Sportvereine organisiert werden kann. Wir sind sicher, dass bspw. der TuS 08 Lintorf, der ASC West und auch der TV Ratingen bereit wären, hier Hilfestellungen zu leisten. Es ist ein Notfallplan zu erstellen, der verschiedene vorübergehende Lösungen anbietet.
Es dürfte sich von selbst verstehen, dass wir erwarten, dass Sie, Herr Bürgermeister als Verwaltungschef, an der Sondersitzung teilnehmen.
Wir bitten des Weiteren für die Sondersitzung einen Resolutionsentwurf vorzulegen, in dem die Tarifvertragsparteien aufgefordert werden, schnellstmöglich wieder in ernsthafte Verhandlungen einzutreten, um eine tragfähige Kompromisslösung zu finden und den Streik somit zu einem raschen Ende zu bringen.
Des Weiteren erwarten wir, dass Sie Ihre wertvolle Arbeitskraft nicht - wie angekündigt - in der KiTa verbringen, um Kinder zu betreuen - , sondern Lösungsmöglichkeiten erarbeiten und Ihren Einfluss auf den Arbeitgeberverband geltend machen, damit der Arbeitsstreik im beiderseitigen Einvernehmen beendet werden kann. Wir bitten Sie, dem Rat Ihre diesbezügliche Korrespondenz vorzulegen.
Mit freundlichen Grüßen
Angela Diehl Rainer Vogt
1. stellvertr. Fraktionsvorsitzende Ratsmitglied, Sprecher JHA