
Herrn
Klaus Konrad Pesch
Minoritenstr. 2-6
40878 Ratingen
06.04.2023
Antrag Für den BezirksA Ratingen Mitte und StaMA
Verkehrsberuhigung/Sperrung der Durchfahrt auf der Angerstraße
Einseitige Öffnung der Werdener Straße in Richtung GrabenstraßeSehr geehrter Herr Pesch,
die Fraktion der Bürger-Union beantragt:
1. Die Angerstraße wird in Höhe des Seniorenzentrums Marienhof für den Durchfahrtsverkehr gesperrt. Der Radverkehr ist weiterhin in beide Richtungen zu ermöglichen. Die Sperrung hat nach Möglichkeit so zu erfolgen, dass eine direkte Zufahrt zum Krankentransport in das Seniorenheim Marienhof gewährleistet bleibt.
2. Die Werdener Straße wird einseitig für den Pkw Verkehr in Richtung Grabenstraße geöffnet. Es hat eine Sperrung für Lkw über 3,5 t zu erfolgen.
3. Die bislang gültige Genehmigung für den öffentlichen Personennahverkehr sowie den Radverkehr (Durchfahrtserlaubnis für beide Fahrtrichtungen) bleiben unverändert.
4. Es werden keine baulichen Veränderungen an der Fahrbahn im Bereich der Ausfahrt Marienkrankenhaus vorgenommen, also keine Aufweitung der Fahrbahn bzw. Rückbau der Einfriedung.Begründung:Es gab bereits mehrere Anfragen und Anträge verschiedener Fraktionen zu oben genannten Thema. Es dürfte unbestritten sein, dass die sehr enge Angerstraße für einen Durchgangsverkehr mit mehreren tausend Kfz pro Tag denkbar ungeeignet ist.
Andererseits ist eine komplette Sperrung der Achse am innerstädtischen Verkehrsring unsinnig, da der Hauser Ring das Gesamtaufkommen aufnehmen könnte und auch die insgesamt von Pkws zurückgelegte Strecke definitiv zunehmen würde. Im April 2017, also vor genau 6 Jahren, beschloss der Rat der Stadt, den von der Verwaltung in der Vorlage 215/2016 aufgezeigten Prüfungsweg, der perspektivisch eine Öffnung der Werdener Straße zum Ziel gehabt hätte, aus Gründen der hohen Arbeitsbelastung der Verwaltung bzw. der ungenügenden Personalausstattung, nicht weiter zu verfolgen.
Die Fraktion der Bürger-Union macht deshalb den o.g. Kompromissvorschlag, der keine vollständige Öffnung vorsieht und auch keine baulichen Veränderungen erfordert.
Die seinerzeit nach § 24 GO vorgebrachte Argumentation des Sankt Marienkrankenhauses, eine Öffnung sei aus Lärmschutzgründen und der Abgasproblematik nicht wünschenswert, überzeugt uns nicht. Seit 2 ½ Jahren ist die Schranke im Bereich der Krankenhauszufahrt technisch defekt.
Nachweislich durchfahren hunderte von Autos täglich trotz Durchfahrtsverbot (Ausgenommen Busse) die Werdener Straße. Uns ist nicht bekannt, dass dies zu Beschwerden bei der Verwaltung geführt hätte, auch Schwerpunktkontrollen wurden unserem Kenntnisstand nach nicht durchgeführt. Mag es zum Zeitpunkt der Planung des Krankenhauses noch im Sinne der Luftreinhaltung sinnvoll gewesen sein, den Autoverkehr zu minimieren, ist dies 40 Jahre später durch die Abgasreinigungssysteme der KFZ sowie die zunehmende Anzahl elektrisch betriebener Fahrzeuge kein schlüssiges Argument mehr.
Zur Lärmproblematik sei angemerkt, dass zu einem deutlich mehr Anwohner auf der Angerstraße als auf der Werdener Straße betroffen sind, zum anderen das Krankenhaus und seine Patienten sowie die benachbarte Pflegeeinrichtung deutlich weiter von der Fahrbahn entfernt wohnen als die Bewohner des Altenheims an der Angerstraße.
Hier wälzt sich die Kfz-Lawine direkt unter den Fenstern der Bewohner entlang! Und während die durchschnittliche Verweildauer eines Patienten in deutschen Krankenhäusern im letzten Jahr gerade einmal 7,2 Tage betrug, müssen die Bewohner des Seniorenheims die Geräuschbelastung an der Angerstraße teilweise über viele Jahre ertragen. Vor dem Hintergrund des geschilderten Sachverhalts möchte die Bürger-Union die oben aufgeführte pragmatische und preisgünstige Lösung vorschlagen.
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Vogt Dirk Meyer
Fraktionsvorsitzender Ratsmitglied im BezA Mitte